Full text: Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten

Irland. 
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Sie besteht aus einer Basaltmasse, in welche sich die berühmte 
Fingals-Höhle hineinzieht. Ueber 200" geht diese in das In¬ 
nere; zum Estrich hat sie das eindringende Meer, das sich mit wun¬ 
derbarem Getön an den Basaltklippen bricht. — Solche Basaltbildun¬ 
gen kommen noch auf andern in S. liegenden Inseln vor; ihnen ent¬ 
sprechen die Basaltformationen auf der Nordwestküste von Irland. 
Die Orkney-Inseln oder O r k a d e n, vor der äußersten Nord¬ 
ostspitze von S., haben mit den Hebriden im Ganzen gleiche Natur. 
Noch weiter in das Meer hinaus liegen die Shetlands-J., 
von denen sich ein Gleiches sagen läßt. Nur herrscht auf beiden 
Gruppen mehr Betriebsamkeit. Die nordöstliche Insel ist von Schott¬ 
land und Norwegen ziemlich gleich weit: zu letzterem Reiche hat die 
Gruppe längere Zeit gehört und ist auch von da aus bevölkert. 
III. Irland (galisch: Erin), 1500 □$?., ist im 
Innern eine niedrige Fläche, nirgends über 300" über dem 
Meer. An den Rändern treten einzelne isolirte Bergketten 
auf; im SW. sind die höchsten bis über 3000", mit wilden 
Formen. Im Allgemeinen ist Irland, wie England, im O. 
niedriger als im W. Unter den zahlreichen Seen ist der 
Neagh im NO. der größte, der See von Killarney im 
SW. der wegen schöner Umgebungen besuchteste. Dazu 
kommen zahlreiche, oft tief eindringende Meerbusen. Der 
Hauptfluß Shannon fließt durch eine Kette von Seen und 
endet in einer 12 M. langen, breiten Wasserstraße, die man 
Flußmündung oder Meerbusen nennen kann. An welcher 
Küste? Mit dem entgegengesetzten Meere ist der S. durch 
einen Kanal verbunden. Einen großen Theil der Insel neh¬ 
men Sumpfstrecken und Moore ein. Bewähren sich neueste 
Entdeckungen, so lassen sich von dem irischen Moore sehr ein¬ 
trägliche Fabrikate, z. B. Lichter, gewinnen, und das Land 
besitzt um so mehr eine unerschöpfliche Quelle des Gewinns, 
als nach dem Wegräumen des Moors schöner Ackerboden zum 
Vorschein kommt. Das Klima ist feuchter und neblichter 
als auf der Nachbarinsel, darum aber das Grün noch frischer 
und saftiger. Nirgends wuchert z. B. der Epheu so üppig 
als in Irland; fast keine Ruine — und deren giebt es in I. 
sehr viele — ist ohne solche dichte Hülle von Epheu. Mit 
Vorliebe nennt daher der Ire seine Heimath die grüne Insel, 
. die Smaragd-Insel. Unter den 8'/* Mill., die darauf woh¬ 
nen (vor 40 Jahren erst 4 Mill.), sind die bei weitem meisten 
eigentliche Iren, d. h. Celten mit noch irischer oder gälischer 
Sprache. Der heil. Pa tri k hatihnen im S.Jhhdt. das Christen-
	        
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