Italien — me Staaten.
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baren Geländen noch Wälder und einzelne Haidestrecken wechseln, dann in die
weite Tiefebene, wo der Po und die Menge der andern Flüsse häufig über die
Ufer treten. Die Ergiebigkeit des lombardischen Bodens wird noch durch zahllose
Kanäle befördert, in denen man das Waffer über die Felder und Wiesen leitet.
Im Gebirgsstriche gibt es nur kleinere Oerter, unter andern die ehmals zur
Schweiz gehörigen Chiavenna und Bormio. Am Uebergange des Hügel¬
landes in die völlige Ebene liegt eine Reihe bevölkerter Städte, wie Como,
Bergamo, Brescia, Verona, Vicenza, T reviso und Udine. —
Verona an der Etsch hat 5200« E. — In der völligen Ebene: Mailand
mit 162000 E., Pavia, nahe dem Ausfluß des Ticino in den Po. Lodi an
der Adda, Cremona am Po, Festung Mantua am Mincio, Padua mit
53000 nahe den Euganeischen Bergen, und die Lagunenstadt Venedig mit
123000 E. am Meere. Wir haben Land und Städte bei der Durchwanderung
des Po- und Etschgebietes (S. 227—232) bereits kennen gelernt, und fügen nur
hinzu, daß Lombardei-Venedig seit 1815 zum östreichischen Reiche gehört
und im Namen des Kaisers von einem Statthalter oder Vicekönig regiert wird,
der in Mailand seinen Sitz hat.
In Norditalien sind der kriegsgeschichtlich denkwürdigen Plätze sehr viele.
Merken wir nur folgende. Aus den Jahrhunderten des Mittelalters: Legnano
unweit Como, wo Friedrich I. vom lombardischen Bunde 1176 geschlagen ward,
und Cortenuova unweit Mailand, wo Friedrich II. denselben Bund 1238
besiegte; ferner Marignano südöstl. Mailands bekannt durch die sogenannte
Riesenschlacht (1513) zwischen den Schweizern und Franz I. von Frankreich. Aus
Napoleons Siegesläufe: Montenotte westlich von Genua. Mondovi noch
weiter westl. in Piemont, die Brücke von Lodi am 10. Mai 1796, Lo nato und
Castiglione südwestlich vom Gardasee, Bass an o nordöstlich von Vicenza,
Arcóle am 15. bis 17. November 1796 nicht weit von Verona, und in der
Nähe Rivoli am 14. Januar 1797. Die Schlacht bei Miarengo unweit
Alessandria war am 14. Juni 1800. — Aus der neuesten Zeit: Novara,
westlich vom Ticino, wo Radezky im März 1849 die Piemontesen schlug.
Anmerk. Corsika jetzt französisch, und Malta jetzt englisch, gehören zu
den Inseln Italiens; siehe bei Frankreich und England.
8- 3. Pyrenäische Halbinsel oder Spanien und Portugal.
N a t u r des Landes.
Gränzen und Größe. Die pyreuäische Halbinsel, im Mittel etwa 120
M. breit und eben so lang, ist einerseits vom atlantischen Ocean, anderseits vom
Mittelmeer begränzt, und durch die Pyrenäen und den Küstenfluß Bidcrssoa von
Frankreich getrennt. Der atlantische Busen zwischen beiden Ländern heißt an der
spanischen Küste biscajisches, an der französischen aguitanisches Meer. — Flächen¬
inhalt 10240 Qm., wovon Spanien 8440 , Portugal 1800.
Flüsse, a. Zum atlantischen Meer: 1) Minho aus Galizien. 2)
Duero von dem altkastilischen Hochrand, mit starkem Fall und wenig bedeuten¬
der Schiffahrt, 104 M. lang. 3) Tajo oder Tejo vom Albaraßin, 119 M°