Full text: Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht

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Die deutsche Kaiserzeit. 
deutende Gelehrte aus Italien und Britannien kamen dorthin und be¬ 
gründeten ein allmähliches Wiederaufleben der klassischen Wissenschaften. 
Einen großen Einfluß aus das Leben am Hofe übten die Fraueu aus, 
namentlich die hochgebildeten Kaiserinnen Adelheid und Theophano. 
Gesandte von allen Völkern, nicht nur aus Italien, Burgund, Frankreich, 
sondern auch aus Dänemark, Rußland, Bulgarien und Konstantinopel er- 
T°d Otws i. Dienen am Kaiserhofe. 
973. ' Otto der Große starb in Memleben und wurde in dem von ihm 
erbauten Dome in Magdeburg begraben. 
Heinrichs § ftl' vtto ll. 973 -983. a) Wie fest Otto I. die Herrschast 
von Bayern, begründet hatte, zeigte sich bei der Thronbesteigung des 18jührigen Otto II.. 
der ohne Widerspruch allgemein anerkannt wurde. Sein selbständiges Vor¬ 
gehen bei der Besetzung der Herzogtümer veranlaßte eine Empörung des 
Herzogs Heinrich des Zänkers von Bayern. Otto besiegte ihn und nahm 
ihm sein Herzogtum. Von Bayern wurde Körnten (mit Steiermark, 
Krain und Verona) getrennt und zu einem selbständigen Herzogtum 
erhoben. 
Frankreich b) Wie im Innern wußte Otto II. auch nach außen die Macht 
978. des Königtums zu behaupten. Als er sich in Aachen aufhielt, fiel der 
König Lothar von Frankreich in Lothringen ein und zwang ihn zur Flucht. 
Aber Otto sammelte ein großes Heer und rückte bis Paris vor. Wenn 
er die Stadt selbst auch nicht einnehmen konnte, so zwang er doch Lothar 
im Frieden zum Verzicht auf Lothringen. 
Kämpfern c) Nun wollte er Italien erobern. In Unteritalien vereinigten 
italien. sich die Griechen und die Sarazenen gegen ihn, trotzdem besiegte er sie in 
Kalabrien bei Colonne (südlich vou Cotroue); bald darauf wurde er über- 
983. fallen und rettete sich nur mit Not aus ein griechisches Schiff. Er kam 
nach Rom und rüstete sofort zu einem neuen Zuge, starb aber noch in 
demselben Jahre und wurde in der Peterskirche begraben. 
d) Die Niederlage in Kalabrien hatte eine allgemeine Erhebung des 
Slawentums und Heidentums au der Elbe zur Folge. Die Bischofssitze 
Hamburg, Havelberg, Brandenburg, Zeitz wurden geplündert. In den 
Gebieten östlich der Elbe, wo Kirchen und Klöster das Werk der Christia¬ 
nisierung und der Zivilisation begründet hatten, begannen wieder wilde 
Kriegs- und Raubzüge. 
cttoe m. H 42. Otto III. 983—1002. Noch vor seinem Tode hatte Otto II. 
Jugend. je-ncn dreijährigen Sohn Otto zum Könige krönen lassen. Ein Ver¬ 
such Heinrichs des Zänkers, die Macht an sich zu reißen, wurde hauptsächlich 
durch den Erzbischof Willegis von Mainz vereitelt. Die Vormundschaft für 
Otto III. führte mit großer Klugheit seine Mutter Theophano und nach 
deren Tode seine feingebildete Großmutter Adelheid. Heinrich der Zänker 
wurde durch die Rückgabe Bayerns beruhigt. Neben Theophano und Adel-
	        
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