Freistaaten Columbia u. Niederperu. 357
b. Gegenwärtiger Anstand.
Der Freistaat Columbia.
Diese Republik (das bisherige spanische Vicekönigreich Neugranada)
ist v. d. Caraibischen See, Quatimala, d. Südsee, Peru, Brasilien, Guijana
u. d. atlant. Meere begrenzt. Flächeninhalt: 6Z,5oosFjM. Einwohner:
etwa 5z Mill, worunter z Mill. Meiste u. Creolen, i Mill. Mulatten u.
Mestizen, i Mill. Indier u. > Mill. Neger; kathol. Christen m. 2 Erz- u.
loBischöfeu; 3Univ. »oColleqien, , Bibl. Das Land bildet d. Hochebene
von Santa Fe. 9,000 F. h. 9 sIM. gr. u. bat d. Berge Cbimborasso, Anti-
sana, Cotopari, Pitchincha, u. d. Hochthal Quito; die Vorgeb. Corrien-
tes u. St. Francesco; u. die trockene u. nasse Jahreszeit 2mal. Die Ve¬
getation reicht an d. Gebirgen bis ,5,oooF. h. Erdbeben, Muskitos, gif¬
tige Schlangen sind häufig, Produkte: Gold, Silber, Platina, Perlen,
Edelsteine, Rindvieh, Condors (deren Flug sich bis 20,000$. Höhe er¬
bebt), Baumwolle, vorzügl. Cacao, Fächerpalmen, Südfr. Getraide, Mais,
Zuckerrohr rc. Wenig Runstfleiß, aber wicht. Handel. — Verfassung:
Conföderation von Staaten, mit einem allgemeinen Longreß, u. einem
Präsidenten (gegenwärtig Bolivar). Staatseinkünfte: ,5—20 Mill.
Gulden. Landmacht: 32,000 M. u. eine Miliz. Seemacht: 10 Kriegs¬
fahrzeuge.
Eintheilung, ill 12 Provinzen, mit folgenden Städten: Bun¬
desstadt Bolivar, bisher Ocanna. Larrhagena. St. Martha. Rio de la
Hacha oder Nueftra Sennora. popavan. Santa Fe de Boaoca, in des¬
sen Münze jährlich 2,800,000 Piaster (2 fl. 18 kr.) meist in Gold geprägt
werden. Neiva u. Honda, am Magdalenenfl. jedes m. >0,000 E- In die¬
sen Gegenden viele Indianerstämme. O.-uico, m. 25 Dörfern im herrli¬
chen Thale. In diesem Gebirge sind >5 Berge über >5,ooo F. h. Viele
Peruaner und andere Indier. Guayaquil. Cuenca. St. Juan de Pasto.
Riobamba (20,000 E.) Tumbez, Ruinen d. Sonnentempels, Klosters d.
Svnnenjungfr.-u.Vncapalastesrc. Die ^oGallopaaos-Infeln. Landschaft
Mainas, m. vielen Indianerstämmen, meist Christen, Missionen. Pa¬
nama F. Perleninseln. Caracas; Haf. Guavra. Porto Cabello (7,000 E.)
wicht. Haf. Venezuela. Valencia. Guanare. Calabofo. Neu-Zamora (25,000
Einw.) Neu-Barzelona. Cumana. Insel Marguarira Has. Guiana mit
,20,000 E. wovon 80,000 Indier, meist Caraiben. Vulkan Duida, am
Orinoco. Hst. St. Thomas de Guiana. Varinas. St. Fernando am A-
pure (6,000E.) Insel Margaretha, ihsIM- i^,ooo E. worunter 6,5oo
Sclaven.
Der Freistaat Niederperu.
Diese Republik ist von Columbia, Oberperu, Chili, La Plata und
vom großen Weltmeere begrenzt, u. war bisher m. Ober-Peru spanisches
Vicekönigreich. Flächeninhalt: 2>,5oossIM. Einwohnerzahl: »zMill.
(worunter H>ooo Negersklaven). Die Halste der Einwohner besteht aus
Indiern, in einer Menge von besonders benannten Stämmen; auch viele
Peruaner in den Gebirgen. Die Kathol. haben , Erz - u. 5 Bischöfe; in
Lima ist , Univ. u. ausser dieser noch 2 andere. Der Seehandel ist leb¬
haft. Das Land hat viele Gold- u. einige 100Silberbergwerke. Verfas-
suna: Repräsentativstaat, mit einer gesezgebenden Kammer u. einem
Präsidenten. Der Sonnenorden, ,822 gestiftet, ist erblich. Sraacs-
einkünfte: 22 Mill. Gulden. Landmacht: 10,000 M. u. eine Miliz.
Seemacht: 5 Kriegskabrzeuge. Scädre: Lima Hst u. Res. Callao, Haf.
Aus dieser Gegend stammen die Cartoffeln. Der See Lauri. Trurillo.