Full text: Geographie für Gymnasien, Mittelschulen und Privatunterricht

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Einleitung. 
ausgedehnte Erhöhung. Ebenen und Vertiefungen zwischen An¬ 
höhen oder gegen den Fuß der Berge, heißen Niederungen. 
Niedrige Lander haben weit mehr plattes Land und weite 
Ebenen, als Hügel und Anhöhen; Hochländer sehr viele 
Berge, weniger hügelichtes Land und Ebenen, die sich weit er¬ 
strecken. Zuweilen finden sich auch in niedrigen Ländern ein¬ 
zelne höhereBerge, oder kleinere Gebirge. Niederun¬ 
gen findet man häufiger gegen das Meer hin ausgebreitet, und 
Hochländer meistens (doch aber mit Ausnahmen) gegen die Mitte 
des trockenen Landes, oder in der Mitte desselben. Die Sen¬ 
kung eines Landes oder seiner Anhöhen gegen die Gewässer hin¬ 
ab, heißt Abdachung, und der höchste Grad der Erhöhungen, 
oder die äußerste Linie des Gebirgskamms, von welchen das 
Wasser auf beiden Seiten abwärts strömt, Wasserscheide. 
6. Gebirge. Eine Anhöhe ist 50—lOO, einHügel bis 
1000 Fuß hoch. Alle Erhöhungen über 1000 Fuß nennt man 
Berge; bis zu 10,000 Fuß hoch und drüber, Alpen. Liegen 
deren mehrere beisammen, so ist dies ein Gebirge; bei sehr 
hohen, ein Hoch- oder Alpengebirge. — Nach dem Alter 
werden die Gebirge verschiedentlich benannt. Gebirge aus fe¬ 
stem Grundlager von Granit nennt man Urgebirge. Mäch¬ 
tige Veränderungen und Wasserstuthen haben aber gar viel auf 
der Erdoberfläche verändert. Die später entstandenen heißen 
daher aufgesetzte oder Uebergangs-Gebirge. Die noch 
später» Flötzgebirge. Auf Flötzgebirgen und an denselben 
find die aufgeschwemmten Gebirg sarte n, oder das zu- 
l e z t a u fg e sch w e m m t e L a n d. — Feuerspeiende Berge 
oder Vulkane s) haben oben oder seitwärts Oeffnungen, 
aus welchen Rauch, Feuer, Steine, Asche, und eine glühende, 
flüssige Materie, die man Lava nennt, oft mit ungeheurer 
Gewalt, wahrscheinlich durch unterirdische Dämpfe, herausge¬ 
drängt und zum Theil auf eine große Entfernung fortgeschleu- 
dert werden. Die meist trichterförmigen Oeffnungen der Vul¬ 
kane, durch welche die furchtbaren Ausbrüche (Eruptionen) er¬ 
folgen, nennt man Krater (Becher), und es sind damit wun¬ 
derbare Erscheinungen, zahllose anhaltende Blitze, mächtige 
Donnerschläge, schreckliches Getöse und unterirdische Erschüt¬ 
terungen der Erdoberfläche, wodurch der Erdboden zittert und 
wankt, oder Erdbeben, verbunden. Wo ohne heftige Aus¬ 
brüche Steinkohlenlager oder andere entzündbare Materien fort- 
8) Mor>8 ignivomus.
	        
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