§67. 
Napoleons Kaiserkrönung, Der dritte Koalitionskrieg. 
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C. Das Kaiserreich. 
§ 67. Napoleons Kaiserkrönung (1804). Der dritte Koalitions- Napoleon 
krieg (1805). Im Jahre 1804 wurde Napoleon durch Volksbeschluß mit Miosen 
überwältigender Stimmenmehrheit zum Kaiser der Franzosen gewählt, aso-o 
Der Papst Pius VII. salbte ihn [am 2. Dezember) in Notre-Dame zu 
Paris; der Kaiser setzte sich einen goldenen Lorbeerkranz aufs Haupt und 
krönte sodann seine Gemahlin. Im folgenden Jahre krönte er sich in 
Mailand zum Könige von Italien und ernannte seinen Stiefsohn Enaen ""d König 
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Beanharnais zum Vizekorng. Seme Generale — Ney, Davout, (isos). 
Maffena, Oudinot, Bernadotte — machte er zu Marschällen und verlieh 
ihnen Herzogs- und Fürstentitel nebst reichen Schenkungen, ebenso Talleyrand, 
dem Minister des Auswärtigen. Sein Hof war der glänzendste in Europa. 
Schon 1803 waren die Feindseligkeiten mit England wieder aus- Krieg mit 
gebrochen, das sich durch die französischen Schutzzölle in seinem Handel 
geschädigt und seine Sicherheit durch die Stellung des Gegners an der 
Küste des Kanals ernstlich gefährdet sah. Nachdem daher Pitt das 
Ministerium wieder übernommen hatte, war es zum Bruche des Friedens 
gekommen, der in England von vornherein wenig volkstümlich gewesen war. 
Napoleon hatte zum Angriff auf England seine Truppen im Lager von 
Boulogue vereinigt und das Kurfürstentum Hannover besetzt. Das 
schlecht geführte hannoversche Heer war widerstandslos entwaffnet worden; 
aber viele Soldaten hatten sich nach England geflüchtet und dort den 
Kern der „deutschen Legion" gebildet. Diese hat hinterher vornehmlich 
im spanischen Halbinselkrieg (daher „Peninfnla") unter Wellington sich 
rühmlich ausgezeichnet. 
Den drohenden Angriff wendete Pitt dadurch ab, daß er Rußland, ®ie 3-ÄoaIi° 
Österreich und Schweden dafür gewann, sich mit England zur Wieder- tton 1805' 
Herstellung der alten Ordnung in Europa zu einer neuen (der dritten) 
Koalition zu verbinden. Daraufhin führten Napoleons Marschälle sein 
200000 Mann starkes Heer eiligst von Boulogue nach Oberdeutschland, 
wo Bayern, Württemberg, Baden, Hessen-Darmstadt und Nassau das 
französische Heer alsbald durch ihre Truppen verstärkten. 
Beide Parteien hatten sich bemüht, Preußen zu sich herüberzuziehen; Preußen 
allen diesen Versuchen, die namentlich von englischer und russischer Seite, neutraL 
teils offen, teils im geheimen, unternommen wurden, war jedoch Friedrich 
Wilhelm III. ausgewichen. Selbst als sich jetzt der Krieg Preußens 
Grenzen näherte, war der König entschlossen, neutral zu bleiben, und 
machte daher mobil, als sich Rußland anschickte, den Durchzug seiner 
Truppen durch preußisches Gebiet zu erzwingen. Unterdessen aber rückte 
Marschall Bernadotte, ohne sich an Preußens Neutralität zu kehren, 
von Hannover durch das preußische Fürstentum Ansbach nach der oberen 
Donau, wo der österreichische General Mack in der Festung Ulm uim. 
eingeschlossen und zur Waffenstreckuug genötigt wurde (Oktober 1805). Aber
	        
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