Full text: Kleine Geographie oder Abriß der mathematischen, physischen und besonders politischen Erdkunde ; nach den neuesten Bestimmungen für Gymnasien und Schulen

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Amerika. 
Arbeitsort für die Verbrecher aus Chile und Peru. Coquimbo 
- Hafen. — Hierher gehören auch die Inseln Juan Fernande; 
mit 4»F. hohen Myrten, Palmen, Sandel (einst Aufenthalt des unter 
dem Namen Robinson Crusoe allgemein bekannten Alexander Selkirk), 
Musa Fuero und die Chiloe-In scln, eigentlich Archipela¬ 
gus d e l o s C h o n o s, der Zahl nach 3ooo kleine und größere Felsen¬ 
massen mit Cvpreffen und wilden Obstbaumen (die größte Coiloe 
25,000 E.), und im S. derselben der u a j t e k a s- Ä r ch ip e l a g u 6 
und die G u a j a n e k o - I n se l n, unfruchtbare Felsen, zwischen denen 
die Fahrt- sehr gefährlich ist. 
5) Das Vlcekön ig reich Rio de la Plata gränzt 
im N. an Peru und Brasilien, im O. an das atlantische 
Meer, im S. an Mage-llanien und im W. an Peru, und 
enthalt 62,0761 LH, M. mit 1,200,000 <£. Der westliche und 
nördliche Theil wird von den Cordilleras durchzogen, im 0. 
sind unabsehbare Wüsten mit trocknem Sandlande, auch vielen 
Salz/ und Salpeterstrichen. Das Kiima ist vermöge der 
Lage in der gemäßigten Südzone weder zu warm noch zu kalt. 
Die vorzüglichsten Flüsse sind : der Para g u a y (mit dem 
Vermeid), der von der Aufnahme des Parana diesen 
Namen erhalt, lind nach der M. des Urueuay an bis zn 
seiner M. Rio de la Plata oder Silberfluß heißt; 
der Desaguadero, Rio dulcerc. Der größte See ist 
de los Tarayes, iro Sr. lang und 4o <Ac. breit, wegen 
seiner geringen Tiefe nicht schiffbar, und den größten Theil 
des Jahres trocken und mit Sumpfpflanzen bedeckt; er entsteht 
durch die Ueberschwemmungcn des Paraguay. Der See Titi/ 
ca ca ist 68 M. lang, 70«—80 Klafter tief und sehr fischreich; 
auf seiner Insel stand der Sonnentcmpel. Die Produkte 
sind: Gold, Silber, Eisen, Kupfer, Zürn, Blei, Salpeter, 
Marienglas, Seesalz, Waldungen von Palmen und Cedcrn 
(nur vom Rio de la Plata bis zur Magellausstraße findet 
man weder Baum noch Strauch; Surrogate sind die Pfirsich/ 
bäume, Knochen, Rindertalg und Slutenfetl), Obst, Melo¬ 
nen, Südfrüchte, Wein, Mais, Getreide, Maniok, Zucker, 
Rhicinus, Flachs, Paraten, Hanf, China, Agaven, Algorowa 
(aus deren Früchten das belauschende Getränk Chlca bereitet 
wird), Rhabarber, Ipecacuanha, Indigo, Vanille, Tabak, 
Baumwolle, Kopaivbaume, Arrakatscha (deren Wurzel sich in 
mehrere Aeste theilt, wovon man ein mehliges und wohl¬ 
schmeckendes Nahrungsmittel erhalt, aus dem man, wie aus 
den Kartoffeln, Brot, Backwerk und Branntwein bereitet), 
Paraguaychee (vom Caabaum), Johannisbrotbaum, Rindvieh 
(t2m Kühe, ohne 2 Will, wilde), Pferde (3Mrll., ohne 
die wilden), Esel, Maulrhiere, Schafe, Tapir, viele starke 
Katzenqw'N, z. B, Ozeloth, verschiedene Viverren^ z. B. 
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