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Zweiter Theil.
nördl. von der Mündung desMusone), später röm. Municip., etwas nördlich
von der Mündung des Miscus. Potentia (j. Ruinen auf einem Hügel am
rechten Ufer der Potenza? nach A. ganz verschwunden) am FI. Flosis, im
J. R. 568 als röm. Kolonie gegründet. Fii'mum (auch F. Picenum, (DIq-
fxov TiiY.r]vov, bei Ptol. CViQfuov, j. Fermo), als röm. Kolonie zu Anfang
des 1. punischen Kriegs südl. vom Fl. Tinna u. 3 Mill. von der Küste
gegründet, an welcher sie aber einen befestigten Hafen Namens Casteilum
Firmänum od. Firmanorum (KuozeXiov, tnlveiov OIq^iov , j. Porto di
Firmo) hatte. Cupra Maritima (Kovtiqu MuqitI[xci, beim heut. Dorfe
Marano an der Mündung der Monecchia), alte pelasgische Stadt, 12 Mill.
südl. von Casteilum Firmänum. [Uralter Tempel der Juno.] Castrum
Truenlinum, .ein Hafenkastell an der Mündung des Truentus (od. heut.
Tronto), südöstl. von Cupra. Castrum Novum (j. Giulia Nova), wahrsch.
an der Mündung des Flüsschens Batinum (des heut. Salinello), eine im J.
R. 489 gegründete röm. Kolonie. Hadria od. Adria ('AöqIu, ’Aryla,
j. Atri) zwischen dem Vomanus u. Matrinus in dem nach ihr benannten
Ager Hadrianus, 7 Mill. von der Küste, seit dem J. R. 468 röm. Kolonie.
[Stammort der Familie des Kaisers Hadrian.]*) b) im Innern in derselben
Richtung: Auximum (Av'^ipov, j. Osimo), 80 Stad, südwestl. von An¬
cona u. westl. von Numana, seit dem J. R. 609 röm. Kolonie u. unter
den spätem Kaisern die grösste u. festeste Stadt in ganz Picenum. Cin-
gülum (j. Cingoli) , südwestl. von der vorigen, ein von Jul. Caesar auf
einem steilen Felsen angelegtes Kastell. Ricina (j. Ruinen Namens Resina
am FI. Potenza in der Nähe von Macerata), südöstl. von Cingulum , eine
Kolonie des Kaisers Severus (Helvia Ricina). Treia (noch j. Treja), süd¬
westl. von der vorigen, ein Municip. Tolentinum (j. Tolentino am Chiente),
auf einer Anhöhe am Fl. Flusor, weiter gegen SW. Urbs Salvia (Ovpßa
Ncdov'i'a, OvQßiouiiu, j. Urbisaglia, vielleicht auch Pollentia genannt?),
südöstl. von der vorigen u. westl. von Firmum, an einem Nebenflüsschen
des Flusor, von Alarich zerstört, aber wahrsch. bald wieder hergestellt.
Falaria od. Faleria (j. Falerone), südl. von der vorigen. Pausülae (j.
Monte dell1 Olmo? nach A. Monte Elpare od. Grotta Azzolino), östlich von
der vorigen am Fl. Tinna. Surpicänum (j. Monte Robiano od. das nahe
Dorf Trocchiano?), weiter südöstl., wro sich die Strassen von Urbs Salvia
nach Cupra Maritima u. von Firmum nach Asculum kreuzen. Cupra Mon-
täna (KovnQa Movritvu, j. Ripatransone), weiter südöstl. in der Nähe
von Cupra Maritima. Asculum (Aoxovlov, Aoxiov, j. Ascoli), die alte
u. sehr feste Hauptst. des Landes, später röm. Municip., am FI. Truentus
u. der Via Salaria südwestl. von Cupra , im Bundesgenossenkriege zer¬
stört, aber bald wieder hergestellt. Interamnia (IvxeQapvia, j. Teramo
auf einem Hügel an der Mündung des Viziole in den Trontino), südl. von
Asculum, hart an der Grenze des Sabinerlandes.
4) Sabini u. Samnium.
Der ganze, umfangreiche Theil Mittel italiens, der von sabinischen
(od. samnitischen) Stämmen bewohnt u. im N. von Picenum u. Umbrien,
*) Auch von ihr leiten Einige den Namen des adriatischen Meeres her, jedoch
minder wahrscheinlich. Vgl. oben S. 352.