Europa.
Der Dnepr hat seine Quelle im russischen Gouvernement
Smolensk, und seine Mündung, nach einem gegen Süden ge¬
richteten und über 200 teutsche Meilen langen Lause, in das
schwarze Meer.
Der Rhein entspringt auf dem St. Gotthard in der
Schweiz; eilt nach Norden zu; hinterlegt eine Strecke von 14»
teutschen Meilen, und verliert sich in die Nordsee.
Die Dwina entsteht dntch die Vereinigung der Flüsse
Suchona und Ing, im russischen Gouvernement Wologda,
und ergießt sich in nördlicher Richtung, nach einem Laufe von
»45 teutschen Meilen, in das weiße Meer.
§. 5. Naturbeschaffenheit. Klima.
Die Naturbeschaffenheit und das Klima dieses Erdtheil-^
sind, im Durchschnitte genommen, vortheilhaft. Das Klima
ist gr'oßtentheils gemäßigt und gesund; doch kann man drey
verschiedene Landstriche aufstellen: den warmen nämlich, von
dort, wo die Zitrone ohne P siege blüht, bis 43° nördlicher
Breite; er umfaßt die ganze pyrenaische Halbinsel, Südfrank¬
reich, Italien und einen großen Theil der Türkei; den gemä¬
ßigten, wo noch das Getreide zur Reife gedeiht, bis 65°,
und den kalten, wo nicht einmal Holz, sondern nur Renn-
rhiermoos fortkömmt; erbegreift den ganzen äußern Norden.
tz. 6. Naturprodukte. Gewerbfleiß.
Der Boden von Europa ist fast durchgehends fruchtbar.
Er erzeugt reichlich alle Produkte, welche zur Erhaltung und
Verschönerung des menschlichen Lebens gehören.
a) Aus dem Thierreiche leben bis 55° nördl. Breite,
Hasen; bis 60° Schweine und Esel n. s. w. und eine unzäh¬
lige Menge von Vogeln; bis 64° Hirsche und Rehe; bis 66°
noch Pferde, Rindvieh und nordische Schafe; das Rennthier
nur in den nördlichsten Gegenden bis 61° südwärts. Von den
Thieren, die einen wärmer« Erdstrich lieben, soll es Löwen,
nach Herodöt in den Gebirgen des großen Balkan, und nach
dem Nibelungenliede sogar noch bis zur Breite von 48° gege¬
ben haben, wenn nicht vielleicht Wölfe, die eigentlichen Raub-
Thiere Europas, zu diesem Gerüchte Anlaß, gegeben haben.