II. Mittelafrika.
veqrn in den hohen Gebirgsgegenden gemäßigt und selbst
kalt. Der Produkten-Reicht hum ist groß worun¬
ter Hauskbiere (merkwürdig smd die Sangar oder Galla-
Ochssn. mit riesenhaften Hörnern), Büffel, Elephanten,
Giraffen, Nashörner, Zebras, Antilopen, Ziveihkatzen,
die Afrikanischen Raubthiere, vielerlei Gcsiügel, Zug¬
heuschrecken: Durra, Südfrüchte, Weintrauben, Zucker¬
rohr. Baumwolle, Senesblärcer und andere köstliche Arz¬
neipflanzen, sehr große Waldungen, Metalle (auch edle),
die aber wenig gesucht werden, eine große Menge von
Salz, das ohne weitere Arbeit gewonnen wird.
Die Einwohner sind Habessinier Und Agows,
welche sich zur christlichen Kirche bekennen, Mauren
und Araber, die der Mubamedanischen Lehre folgen,
Juden, Schangallas und Gallas. Die beiden letztelt
Völker sind rohe Heiden, und gehören zu den Negern.
Industrie und Handel sind unbedeutend, so wie auch
wissenschaftliche Bildung fehlt. Der vormalige Beherr¬
scher Habessiuiens, der große Negus genannt, hat jetzt
eine geringe Macht, indenr sein Staat außer dem, was
die Gallas davon an sich gerissen haben, in 3 besondere
Staaten sich aufgelöset hat.
Gon dar, Stadt und Residenz des Kaisers oder großen
Negus,^ südöstlich von Sennaar und nördlich von: Tzanafte, liegt
jetzt größtentheils in Trümmern.
Die KüstenländerAdel (oder das ^and der So-
manliö) und Ajan.
Sie liegen südöstlich von Habessinien, theils am
Meerbusen von Aden, von der Straße Bab-el-Man-
deb bis zum Vorgebirge Guardafui, theils von diesem
Vorgebirge südlich, längs des Indischen Ozeans, sind
sehr unbekannt und von Muhamedanern bewohnt, die
unter eigenen Häuptlingen stehen.
Nigritien oder Soudan.
Dieses noch sehr unbekannte Land von etwa
50,000 QMeilcn gränzt gegen Norden an die Sa¬
hara, gegen Osten an Darfur, gegen Süeen an das
unbekannre innere Afrika und Oberguinea und gegen
Westen an Senegrmbten.