Süd - Australien.
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zeichnet und dem frisch geschlachteten völlig ebenbürtig, „solid, juicy and
sweet“ gewesen sei. Gleich günstige Nachrichten sind von überall eingelau¬
fen, da beide Compagnien Sendungen ihrer Fleischwaaren nach allen Zonen
der Erde besorgt hatten. Es steht außer Frage, daß sich hier für Austra¬
lien ein außerordentlich ergiebiger Industriezweig eröffnet hat, der den Schä¬
fereien mit Schnelligkeit immer größere Dimensionen anweisen wird.
(Nach dem „Ausland.")
§. 126. Süd-Australien.
1. Süd-Australien heißt das Land am Spencer- und St.
Vincent-Golf, das an Weizen und Wolle reich ist und am meisten
von den Auswanderern aufgesucht wird. Es nimmt 17,902 Q..-M. ein
und hat 178,500 Einw.
2. Staatsausgaben 7,30, Schuld 5,8, Banknoten 2 Mill.
Thaler. Stehendes Heer 102 Mann. Handelsflotte 73 Schiffe
mit 2089 Tonnen. Einfuhr 19,3, Ausfuhr 19„ Mill. Thaler.
3. Hauptstadt Adelaide, 40,000 Einw., am Ausflusse des Mur¬
ray, schöne Stadt mit prächtigen Gebäuden und blühendem Handel. In
der Umgegend viele von Deutschen bewohnte Dörfer. Norwood, 4300
Einw. Kensirrgtorr, 43004Einw.
Die verwilderten Pferde in Australien.
Auf den Rinder- und Schafstationen im Wag ga-Waggadi st riete,
am Murrumbidge e, einem Zuflusse des Murray, schwärmen herrenlose
Pferde zu ungezählten Tausenden umher, und sie sind zu einer wahren Land¬
plage für die Herdenbefitzer geworden. Wir finden im „Melbourne-Argus"
folgende Notizen. Seit Gründung der Eolonien sind Hitze und Trockenheit
in allen Theilen des Landes nie so abnorm gewesen, wie in diesem australi¬
schen Sommer. Am 24. Dec. 1868, dem allerschlimmsten Tage, „strömte
uns die Luft wie aus einem Glühofen entgegen; wir hatten hier in Mel¬
bourne im Schatten 350 R., in Beechworth beobachtete man 36" im Schat¬
ten und 53 Vr R. in der Sonne. Viele Vögel fielen todt nieder; Buschfeuer
(Waldbrände), die bei starker Hitze nie fehlen, richteten arge Verwüstungen
an und viele Tränkplätze sind ausgetrocknet." Dadurch wurden die verwilder¬
ten Pferde gezwungen, andere Wasserstellen aufzusuchen, welche nicht versiegen.
Neben denselben haben nun die Landleute systematische Vorkehrungen getrof¬
fen, um die Rosse einzufangen und niederzuschießen. Ein einziger Herden¬
besitzer „auf den Plains" hat bis Ende December mehr als 1500 Stück er¬
legt, einige andere hatten an 500 bis 700 getödtet. Die Roßjagd war
förmlich organisirt, Hunderte von Weidmännern zogen auf dieselbe aus und
dennoch bemerkte man um Neujahr kaum eine Abnahme. Manche Tränkplätze
wurden von den Squatters mit Zäunen umfriedigt, und es erregt unser tie¬
fes Mitleid, wenn man sieht, wie ganze Herden verwilderter Pferde und
Rinder im Angesichte des Wassers, welches sie nicht erreichen können, ver¬
zweiflungsvoll auf- und abrennen und endlich vor Durst verenden. Im
Pfandhause zu Playney wurden 180 verwilderter Pferde das Stück zu einem
Penny verkauft. Das ist noch nicht dagewesen. Viele Leute machen ein
Geschäft daraus, den gefallenen Pferden die Haut abzuziehen; das Stück wird
in Melbourne mit 40 Sgr. bezahlt. (Nach dem „Globus.")
kraut, Lehrt, t>. Erdkunde. io