Full text: Lehrbuch der Erdkunde enthaltend die Grundlehren der mathematischen, physikalischen und politischen Geographie sammt der Länder- und Staatenkunde aller fünf Erdtheile

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Allgemeines von Europa. 
breit. Die Elbe entspringt auf dem Riesengebirge und geht in nord¬ 
westlicher Richtung (unterhalb Hamburg) in die Nordsee. Die Weser 
entsteht aus dem Zusammenfluß der Werra und Fulda, geht nördlich 
und nordwestlich (unterhalb Bremen) in die Nordsee. Die Iah de, ein 
Küstenfluß, mündet in den Jahde-Busen. Die Ems entspringt am 
Westabhange des Teutoburger Waldes, fließt meist durch ebene Gegen¬ 
den, tritt in den Dollart und dann als Oster- und Wester-Ems 
(durch die Insel Borkum) geschieden in das eigentliche Meer. Der Rhein 
entsteht aus dem Zusammenflüsse dreier Quellflüsse (Vorder, Mittel¬ 
und Hinterrhein), von denen zwei am St. Gotthard entspringen, geht 
nordöstlich und nördlich, bildet die Grenze zwischen der Schweiz und 
Deutschland, fließt in den Bodensee, bildet dann in seinem weitern 
Laufe den Fall bei Schaffhausen, später den Fall bei Laufen, 
richtet sich nach N., zur Linken Frankreich, später zu beiden Seiten 
deutsche Ufer, nimmt den Main auf, geht westlich, am Einfluß der 
Nahe nordwestlich, unterhalb der Moselmündung tritt er in das nieder¬ 
rheinische Tiefland und theilt sich bei seinem Eintritt in Holland 
in viele Arme, die zum Theil in den Zuyder-See, zum Theil unmittel¬ 
bar in die Nordsee gehen. 
6. Dem Gebiete des biscayischen Meeres und des Ca¬ 
nals gehören an die Loire, die Garonne, der Adour und die Seine. 
Die Loire entspringt in den Sevennen, fällt (unterhalb der Mündung 
der Allier) in die französische Tiefebene und fließt in einem 
flachen Mündungslande dem Meere zu. Die Garonne entspringt auf 
den Pyrenäen und führt von der Mündung der Dordogne an den 
Namen Gironde. Der Adour kommt von den Pyrenäen uni) geht 
in einem Bogen nach Norden. Die Seine hat ihre Quelle in der 
Cote d'Qr, und tritt bald ins Tiefland. 
7. Zum unmittelbaren Gebiete des AtlantischenOceans 
gehören: der Minho, der Duero, der Tajo, der Guadiana, der Gua¬ 
dalquivir. Der Minho hat südwestliche Richtung. Der Duero ent¬ 
springt südlich vom cantabrischen Gebirge, und fließt über die Hochebene 
von Alt-Castilien. Der Tajo (portug. Tejo) mündet bei Lissabon. 
Der Guadiana entspringt auf der Sierra Morena. Der Guadal¬ 
quivir kommt vom Granadagebirge und tritt in die andalufische 
Tiefebene. 
8. In das Mittelmeer fließen: der Ebro, der Rhone, der Arno, 
der Tiber, der Po, die Etsch. Der Ebro entspringt auf dem canta¬ 
brischen Gebirge, fließt über die Hochebene von Aragonien und windet 
sich durch das catalonische Küftengebirge in ein sandiges Küstenland. 
Der Rhone kommt vom St. Gotthard, geht in den Genfer-See, tritt 
nach der Mündung der Saone in die Ebene von Lyon, darauf in 
die Tiefebene am Mittelmeer und bildet ein Deltaland. Der 
Arno fließt in einem weiten Thalbecken. Der Tiber entspringt un¬ 
weit der Arnoquelle, 35 Meilen lang, mit Rom weltberühmt. Der Po 
kommt von den cottischen Alpen, geht anfangs nördlich, dann östlich, 
fließt durch die lombardische Ebene und mündet in sieben Armen ins 
Adriatische Meer. Die Etsch ist nur als Zufluß des Po-Delta anzu¬ 
sehen, sie kommt von den Rhätischen Alpen, nimmt die Echack (vom
	        
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