Full text: Das Zeitalter der Französischen Revolution und Napoleons, Die Zeit vom zweiten Pariser Frieden bis zur Gegenwart (Teil 3)

Der Krieg gegen die Republik. 
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Nachmittag und Abend in der sehr blutigen Schlacht von Gravelotte— 
St.-Privat, an der auch die hessische Division ebenso wie an der des 
16. August rühmlichen Anteil nahm, durch die erste und zweite Armee 
unter dem Oberbefehl des Königs gegen Metz zurückgeworfen. Die Ent- 
scheidung fiel auf dem linken (deutschen) Flügel, als die Garde und die 
Sachsen, die einen langen Umgehungsmarsch über Roncourt auszu- 
sühreu hatten, freilich unter schweren Opfern, das hochgelegene St.-Privat 
erstürmten. Das große Ziel war erreicht: Prinz Friedrich Karl schloß 
mit der ersten und mit Teilen der zweiten Armee die Festung ein, um 
Bazaine am Durchbruch zu hindern. 
3. Sedau. Aus den verfügbaren Truppen, der Garde, dem 4. und 
dem 12. Korps, wurde die Maasarmee gebildet und unter den Befehl 
des Kronprinzen Albert von Sachsen gestellt. Vereint mit der 
dritten Armee fiel ihr die Aufgabe zu, gegen das französische Heer vor- 
zugehen, das Mac Mahon bei Chälons neu bildete. Statt hier oder unter 
den Mauern von Paris den deutschen Angriff zu erwarten, brach der 
Marschall auf die Nachricht, daß Bazaine einen Durchbruch durch die 
Umschließungstruppen versuchen wollte, am 21. August mit 135000 Mann 
aus dem Lager von Chalous auf und marschierte, nach Norden ans- 
biegend, ihm entgegen. Als er sich wenige Tage später überzeugt 
hatte, daß sich Bazaine nicht durchgeschlagen habe, ordnete er den 
Rückzug auf Paris an. Da aber die französische Regierung befürchtete, 
daß die Revolution ausbrechen werde, wenn Bazaine nicht befreit werde, 
bestimmte sie ihn abermals nach Osten vorzugehen. Aber der Abmarsch 
seiner Armee war rechtzeitig von der weit vorauseilenden deutschen 
Reiterei erkannt worden. Auf Grund ihrer Meldungen waren die 
dritte Armee sowie die Maasarmee nach Norden eingeschwenkt und schon 
so nahe herangerückt, daß sie den Feind mit sicherem Verderben be- 
drohten. Am 30. August wars ihn die Maasarmee in der Schlacht bei 
Beanmont nach Norden zurück. Am 1. September wurde er von den 
vereinten Armeen bei Sedan angegriffen. Vor Tagesanbruch überraschten 
die Bayern den Feind in Bazeilles an der Maas, stromaufwärts von der 
Festung, und eroberten das Dorf nach erbitterten Kämpfen in den Straßen 
und den einzelnen Häusern. Rechts von ihnen griffen allmählich die 
Abteilungen der Maasarmee in den Kampf ein, immer weiter im Norden 
einsetzend. Inzwischen hatten zwei Korps der dritten Armee den Strom 
unterhalb der Festung überschritten, sie marschierten um den gewaltigen 
Bogen des Flusses herum und gingen von Norden über Floing und Jlly 
zum Angriff vor. Um Mittag war das Schicksal des Feindes besiegelt, 
um 2 Uhr berührten sich nördlich von Jlly Teile des von Westen kommen- 
den 5. Korps mit der von Osten vordringenden Garde; der eiserne Ring 
um Sedan war geschlossen, und 500 Feuerschlünde überschütteten die dicht 
um die Festung zusammengedrängte feindliche Armee mit Tod und Ver- 
derben. Die kühnen Attacken Gallifets an der Spitze der Jäger zu Pferde 
scheiterten an dem Feuer der preußischen Infanterie, der Versuch Wimpsfens,
	        
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