Afrika.
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Afrika.
[543,570 m Meilen.)
Wagerechte Gestalt. Afrika hat die einförmigste Küstenbildung. Die
größte Länge von N. nach S., vom Cap Blanco bis zum Nadelcap, beträgt ge¬
gen 1080 M., die größte Breite, vom grünen Vorgebirge bis zum Cap Guar-
dasui, 1032 M.
Gleich einförmig ist die senkrechte Gestaltung. Die ganze Südhälste er¬
scheint als ein ungeheures Hochland, terrassenförmig von S. nach W. aufsteigend.
Der Nordrand hat im O. das Alpenland von Habesch, und im SW. Hoch-
Sudan. In der Nordhälfte breitet sich ein ungeheures Tiefland aus, die Wüste
Sahara, vom Atlantischen Meere bis zur Kette der ägyptischen und nubischen
Oasen, von mehr als 72,000 [UM.; sie trennt das Hochland der Berberei im
W. von dem der Halbinsel Barka im O.
Von den Stufenlandschasten sind die des Nil und des Niger die größten.
Die Nigerquellen liegen auf dem Konggebirge. Der vereinigte Lauf erreicht
unter dem Namen Jsa bei Timbuktu den südlichen Wüstenrand, durchbricht das
Kong-Gebirge, empfängt von ihm den Tschadda oder Benue, und strömt als
Kwora dem Meerbusen von Benin zu.
Unerforscht sind noch die Gebiete der Nilquellen. Die des weißen Nil
(Bahar el Abiad) sucht man auf den Schneegebirgen unter dem Aequator, die
des blauen Nil (Babar ei A^rsb) auf dem Hochlande von Abessinien. Der
obere Lauf reicht von Khartum bis zu den Stromschnellen von Assuan (Syene);
sein Stufenland durch Nubien und Aegypten hat auf 300 M. Länge keinen Ne¬
benfluß.
Das größte Wassersystem Süd-Afrika's bildet der Orandsche oder Ga-
r i ep (d. h. Fluß). — In Mittel - Afrika kommen vom Hochlande von Sudan
der Rio grande, Gambia und Senegal.
Die Flora und Fauna Asrika's nehmen erst südlich von der Sahara ihren
eigenthümlichen Charakter an. Gewöhnliches Kulturgewächs durch ganz Afrika
ist die Durrah oder Kafferhirse, einheimisch sind hier der Kaffeebaum und die
Dattelpalme, Oelgewächse aller Arten. In der Thierwelt Giraffe, Zebra, Anti¬
lopen. Großer Reichthum an Mineralien.
Die Bewohner, deren Zahl unbekannt ist, sind entweder Eingeborene oder
Eingewanderte. Zu jenen gehören die Neger (äthiopische Race) auf dem gro¬
ßen südlichen Hochlande und den im N.-O. und N.-W. angrenzenden Ländern.
Der Muhamedanismus hat die größten Fortschritte gemacht, das Christenthum
dringt besonders von Algier und dem Caplande vor.