Full text: Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde

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IV. Politische Geographie. Europa. 
(das alte Odessus) am Fuße des Balkan, mit einem vortrefflichen Hafen am 
schwarzen Meere, 10,000 E. Schlacht 1444. — Demir-Kapu oder die 
eiserne Pforte, ein wichtiger Balkanpaß. — Widdin, wichtige Festung an dev 
Donau, 20,000 Einw.; Handel. — Nikopoli, 10,000 Einw., ebenfalls 
befestigt. Schlacht 1396. — Sistowa, 21,000 E.; Baumwollf.; Gerberei, 
Handel. — Im Lande der D obrudschi - Türken (zwischen der Walachei, 
den Donaumündungen und dem schwarzen Meere; der nordöstliche Theil Bul¬ 
gariens) liegt Baba-Tag am Rassein-See, 10,000 E.; Handel. 
6. Bosnien, der nordwestlichste Theil der Türkei, durch die Save von 
Slawonien getrennt, etwa 700 IHM. mit mehr als etwa 600,000 E. — Sa¬ 
rajewo oder Bosna Serai an der Migliazza unsern von Bosna, mit 
70,000 E., viele Waffen-, Blech-, Eisen- und Kupfers., Gerbereien und bedeu¬ 
tender Handel. — In der Umgegend Bader und viele Eisenhammer. — 
Trawnik an der Bosna, 8000E.; Citadelle, Sitz des Pascha's, in der Nähe 
beim Dorfe Slanitza Goldgruben. — Zwornick oder Jswornick an 
der Drina, 14,000 E. — Im türkischen Dalmatien oder der Herzego¬ 
wina liegt Mostar, 9000 E., an der Narenta; Degenklingenf. und Handel. 
Trebigne, 10,000 E., und Livn o, 4000 E. — Bihacz, an der Unna, 
Festung, 3000 E. — Jaicza, 2000®., mit einer Citadelle und Salpeters.; 
vormals Hauptstadt der christlichen Könige von Bosnien. — Banialuka, 
befestigte Stadt mit 15,000 Einw.; Gewerbe und Handel. — In türkisch 
Kroatien längs der Sawe liegen ferner: Türkisch-Gradiska oder Be¬ 
tz ir, und Türkisch-Brod. — 
Die Insel Kandia (Creta), 190 IHM., 300,000 zum großen Theile grie¬ 
chische Einw., bildet das Eyalet Kirid, steht gegenwärtig unter ägyptischir 
Oberhoheit und kam 1669 von den Venetianern an die Türken. Sie liegt 
etwa 18 Meil. von Morea, 24 Meil. von der asiatischen Küste entfernt. — 
Kandia oder Kirid, mit 15,000 E.; Festungswerke; Seifensiedereien. In 
der Nähe die Ruinen des alten 0no88u8; das Labyrinth; der Berg Jda, jetzt 
Psiloriti. — Hagios-D eka, auf der Stelle der alten Gortyna; viele Alter¬ 
thümer. — Die Äbd ioten, ein unabhängiger Hirtenstamm. — Rettimo, 
6000 E., Hafenstadt. — Die kleine befestigte Insel Suda mit Salzwerken, 
Hafen. — La Canea (Cydonia), 12,000 Einw., der besuchteste Hafen der 
Insel. — Karabusa, kleine Insel; Festungswerke; Seeräuberei. — Sp hcr- 
kia, Hauptort der Sphakioten, auf der Südwestseite der Insel, die stets un¬ 
abhängig geblieben sind. — 
B. Vasallenländer der Pforte. 
1. Fürstenthum Serbien, von Donau, Sawe mit Drin, Morawa 
und Timok bewässert, mehr als 900 IHM. und 1,000,000 E., deren Haupt¬ 
gewerbe in Ackerbau und Viehzucht besteht. Es hat vollständige Freiheit des 
Cultus, bestellt seine eigenen Beamten, zahlt eine für immer fest bestimmte 
Summe an die Pforte; serbische Pässe gelten im ganzen türkischen Reiche; die 
Regierung ist erblich im Hause des Fürsten Milosch-Obrenowitsch. Die Regie¬ 
rung kann als konstitutionell betrachtet werden. — Semendria, an der 
Mündung des westlichen Armes der Morawa in die Donau, 12,000 E. In 
der Umgegend guter Wein. — Belgrad, die größte Stadt im Lande, an 
Sawe und Donau; starke Festung mir türkischer Besatzung. Waarennicderlage 
zwischen Salonichi und Konstantinopel und Wien und Pesth; Waffen-, Teppich-, 
Seiden- und Baumwollf.; 30,000 E. — Kragujewatz, eine kleine Stadt, 
Residenz des Fürsten. — Ufte ja, 6000®.; die bedeutendste Handelsstadt im 
westlichen Serbien. — Bei Gladowa, an der Donau, Ruinen der Trajans- 
brucke. — Passar owitz; Friede 1718. — Kruschewatz, in der Mitte 
des Landes. — Ienibazar, Hauptort des östlichen Theils, der den Namen 
Rascten fuhrt, 6000 E. — Piriftina, 10,000 E., am Nordabhange des 
Monte Argentaro, an der Straße nach Albanien und Macedonien. — Kos- 
sowa, Stadt aus dem Amselfelde; Schlachten 1389 und 1448.— Urana 
mit Eisenwerken. 
2. Die Walachei, türkisch Eflake, etwa 1100 IHM. und nahe an 
1,000,000 E., meist Walachen. Hauptstrom die Donau. Das Land hat seinen 
eigenen Fürsten, Hospodaren, der von den Bojaren auf Lebenszeit ernannt
	        
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