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Uhland.
Andre, barfuß und bestaubt,
Angethan mit härnen Hemden,
Asche tragend auf dem Haupt;
Solche sinds, die der Gemein—
schaft
Frommer Christen sind beraubt,
Denen nur am Thor der Kirche
Hinzuknieen ist erlaubt.
6. Und nach allen keuchet einer,
Dessen Auge trostlos irrt,
Den die Haare wild umflattern,
Dem ein langer Bart sich wirrt;
Einen Reif von rostgem Eisen
Trägt er um den Leib geschirrt,
Ketten auch um Arm und Beine,
Daß ihm jeder Tritt erklirrt.
7. Weil erschlagen er den
Bruder
Einst in seines Zornes Hast,
Ließ er aus dem Schwerte
schmieden
Jenen Ring, der ihn umfaßt.
Fern vom Herde, fern vom Hofe
Wandert er und will nicht Rast,
Bis ein himmlisch Gnadenwunder
Sprenget seine Kettenlast.
8. Trüg er Sohlen auch von
Eisen,
Wie er wallet ohne Schuh,
Lange hätt er sie zertreten,
Und noch ward ihm nirgend Ruh,
Nimmer findet er den Heilgen,
Der an ihm ein Wunder thu;
Alle Gnadenbilder sucht er,
Keines winkt ihm Frieden zu.
9. Als nun der den Fels er—
stiegen
Und sich an der Pforte neigt,
Tönet schon das Abendläuten,
Dein die Menge betend schweigt.
Nicht betritt sein Fuß die Hallen,
Drin der Jungfrau Bild sich zeigt,
Farbenhell im Strahl der Sonne,
Die zum Meere niedersteigt.
10. Welche Glut ist ausgegossen
Über Wolken, Meer und Flur!
Blieb der goldne Himmel offen,
Als empor die Heilge fuhr?
Blüht noch auf den Rosenwolken
Ihres Fußes lichte Spur?
Schaut die Reine selbst hernieder
Aus dem glänzenden Azur?
11. Alle Pilger gehn getröstet,
Nur der eine rührt sich nicht,
Liegt noch immer an der Schwelle
Mit dem bleichen Angesicht.
Fest noch schlingt um Leib und
Glieder
Sich der Fesseln schwer Gewicht;
Aber frei ist schon die Seele,
Schwebet in dem Meer von Licht.
119. Die Bidassoabrücke (1834).
1. Auf der Bidassoabrücke
Steht ein Heilger, altergrau,
Segnet rechts die spanschen
Berge,
Segnet links den fränkschen Gau.
Wohl bedarfs an dieser Stelle
Milden Trostes himmelher,
Wo so mancher von der Heimat