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Das britische Reich.
Wilhelm III. fortgesetzt, denn die Iren stellten sich auf die Seite
der Stuarts. Der irische Adel ähnelt dem polnischen. Selten gelingt
es ihm durch eine vernünftige Wirthschaft sein Gut zu erhalten —
ausgedehnte Gastfreiheit, Liebe zum Turnk, zur Jagd und zum Spiel
ruiniren den Wohlstand. Der gemeine Mann, mit dem Spitznamen
Paddy genannt, weil der Nationalheilige Irlands der heil. Patrik ist,
ist fast zu jeder Arbeit unbrauchbar. Soll Paddy einen Balken
durch die Thür, tragen, so legt er ihn gewiss wie jene Balkenträger
in Laienburg statt in die Länge in die Quere. Daheim pachtet er
ein Stückchen Kartoifelland, baut sich eine Torfhütte und wohnt
darin mit seinem Schweinclien in süssester Eintracht. Ein irisches
Schweinchen ist so sehr Hausthier geworden, dass es wie eine Irin
ihrer englischen Gutsbesitzersfrau in vollem Ernste versichert, nie
fett werden würde, wenn es nicht mit der Familie in denselben
Räumen hause. Kann der Ire die Pacht einmal nicht zahlen und
wird ihm gekündigt, dann greift er zum Gewehr und Raub und
Mord ist an der Tagesordnung. Eine Nationaltracht hat dieses elende
Volk nicht mehr; es geht in den Lumpen von England, welche aus
Liverpool zu ihm herübergebracht werden. Irland trägt die alten
Fracks von England auf. —
Seit einiger Zeit wandern die Iren zu Millionen aus, nament¬
lich nach Amerika; aber wohin sie auch kommen, sie sind in der
ersten und zweiten Generation Material, was zum Untergange be¬
stimmt ist.
Willst du wissen, wo eine Schenke ist, sagt man in New-York,
so sieh nur zu, wo ein betrunkener Paddy vor der Thüre liegt.
Der Irländer hat im Auslande zunächst als Soldat Glück gemacht.
Wurde er unter strenge militärische Zucht genommen, dann war er
zu gebrauchen. Der berühmte Duc de Lauzun hatte irische Regimen¬
ter kommandirt, welche unter Ludwig XIV. dienten. Man schickte
ihn deshalb mit französischen Hülfstruppen zu Jakob II. nach Irland
und er war erstaunt die irländischen Regimenter dort als Haufen
von Räubern und Strolchen vorzufinden, während er die in französi¬
schen Diensten stehenden irischen Truppen als ganz ausgezeichnete
kennen gelernt hatte. —
Dieser Kampf zwischen Jakob II. und Wilhelm III. ist für
Irland von unendlicher Wichtigkeit gewesen; in dieser Zeit ist sein
Schicksal durch die Schlacht am Boynefluss im Jahre 1G90 besiegelt
worden.