Full text: Geographische Repetitionen

China und Indien. 
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die Verhältnisse der in ihm wohnenden Völker. In Asien ist die 
Wiege des Menschengeschlechtes zn suchen, dort ist viele Jahr¬ 
hunderte hindurch vorzugsweise der Schauplatz der Geschichte ge¬ 
wesen, dort sind zuerst die Culturfriichte angebaut und die Haus- 
thiere gezähmt worden, dort die vorzüglichsten religiösen und politi¬ 
schen Ideen entstanden. Der Welttheil ist auch ganz dazu geschaften. 
Er liegt zwischen dem Pole und dem Aequator. | von ihm gehören 
der gemässigten, \ der kalten und heissen Zone an. Asien erstreckt 
sich weiter von Osten nach Westen als von Norden nach Süden 
und zeichnet sich durch das Zusammenliegen seiner Theile aus. Es 
ist nun weder so einförmig wie Afrika, noch so mannigfaltig wie 
Europa. 
Afrika und Australien sind die einfachsten Erdtheile, weshalb 
auch ihre Völker auf niedriger Culturstufe stehen. Asien ist ge¬ 
gliederter, es hat in der Mitte grosse Plateaus, um welche sich Tief¬ 
ebenen, die ältesten Sitze der Bildung, reihen. Das Hochland 
beträgt f des Erdtheils und zerfällt in einen östlichen und west¬ 
lichen Theil. Beide werden durch den 90 0 ö. L. geschieden und 
stehen durch einen Gebirgsknoten in Verbindung. Sie erstrecken 
sich von S.-O. nach N.-W., in welcher Richtung auch die Plaupt- 
gebirge aus den Erdspalten sich erhoben haben. Um die beiden 
Hauptplateaus lagern sich vier andere kleinere: die von Arabien, 
Vorder- und Hinter - Indien und von China. Vergleicht man den 
Osten und Westen Asiens, so zeigt sich letzterer gegliederter, denn 
er zerfällt in vier Theile: in das Caucasische und Armenische 
Hochland, in die syrischen Gebirge und in Klein-Asien. Im Westen 
Asiens nähern sich die drei Welttheile am meisten, dort ist Asien 
am mannichfaltigsten und deshalb am zugänglichsten. — Um die 
Plateaus liegen nach allen Weltgegenden hin die Tiefländer, in denen 
sich die grossen Reiche gebildet haben. Sechs sehr unterschiedene 
Tiefebenen sind zu merken: 1) im Osten die chinesische, die um 
das gelbe Meer sich hinzieht, dann 2) die indochinesische vom Busen 
von Tonkin bis zum Busen von Siam, 3) die Hindostanische vom 
bengalischen bis persischen Golfe, 4) die syrisch-arabische, 5) die 
nördlich-sibirische und 6) die bucharische. 
Nur civilisirte Völker beschäftigen sich damit, eine Uebersicht 
über die Welt zu gewinnen, die weniger gebildeten kennen ihr Land, 
erwerben aber keinen Ueberblick Uber die Erde. Die allerälteste 
geographische Uebersicht über Asiens Völker finden wir Mose 1, c. 10; 
Foss, geogr. Repetitionen, 6
	        
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