Full text: Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen

96 
indischen Ströme Jrawaddy, Talayn, Menam und Cam- 
bodja gesonderte, die Halbinsel zungenartig durchziehende 
Gebirgsrücken. Jndividualisirung durch Zersplitterung in 
Ketten charakterisirt daher diesen Theil des hinterasiatischen 
Hochlandes im Unterschiede von der vorherrschend zu einer 
Massenanhäufung concentrirten Form seiner Oberflächenbil¬ 
dung. Im Allgemeinen bleiben die hinterindischen Gebirgs¬ 
ketten in ihrer Erhebung noch hinter der Schneegrenze zurück. 
Die westliche, die Küstenlandschaft Ara kan durchziehende 
Gebirgskette fällt gegen den bengalischen Golf in steilen, 
reich bewaldeten Abstufungen ab, der Jrawaddi trennt diesen 
Höhenzug von dem birmanischen Bergrücken, dessen Strei- 
chungSlinie im Parallelismus mit dem Lauf des Talayn 
sich südwärts bis gegen den Golf von Martaban erstreckt. 
Die dritte und vierte Gebirgskette werden durch die breite, 
äußerst fruchtbare Thalsohle deS Menam getrennt; beide 
durchziehen das siamesische Gebiet und enden an dem gleich¬ 
benannten Golf. Eine Gebirgslücke trennt die weftsiamesische 
Bergkette von einer noch die Halbinsel Malacka durchziehen¬ 
den Kettenerhebung, die gegen die Straße von Singapore 
abfallend, das äußerste Südende des asiatischen ContinentS 
erreicht. Zwischen dem Menamkong und der Küste von 
Cochinchina erhebt sich die fünfte Gebirgsbildung, ein 
breites, aus mehreren parallelen Ketten bestehendes Küsten¬ 
gebirge, das an seinem Nordende in der Landschaft Jünnan 
mit dem chinesischen Plateau im Zusammenhänge steht. 
Das Bergland Jünnan bildet den natürlichen Grenz¬ 
wall zwischen den Staatsgebieten Hinterindiens und der 
chinesischen Herrschaft. Der ganze Westen China'S ist ein 
von vielen Gebirgszügen alpiner Höhe durchschnittenes Berg¬ 
land, das gegen das Innere des asiatischen Hochlandes im 
Quellgebiet des Hoangho mit den östlichsten Ausläufern des 
Küenlün dem Nang-Schan, dessen steile Abhänge das 
große Wasserbecken des Alpensees Kuko-noor umschließen, 
im Zusammenhänge steht. Die ganze Breite des von den 
Mittelläufen der Stromadern des Jantsekiang und Hoangho 
umflossenen Terrains, füllt in weitester Bedeutung die Ge¬ 
birgslandschaft des Jün-Ling aus, von welcher sich der 
Pe-Ling abzweigt, ein Höhenzug mittlerer Erhebung, dessen 
südliche Terrassenabftufungen den Jantsekiang erreichen. Ein
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.