die Braa mit der Netze zwischen Bromberg und Nakel ver¬
bindet und so die Weichsel und Oder zu einem großen
Wassersystem vereinigt.
LI.
Das große südwestliche Hochland.
Kein Theil der Erdrinde unseres Planeten entwickelt
auf einer so enge concentrirten Räumlichkeit eine solche
Mannigfaltigkeit plastischer Formen, wie sie in der Ober¬
flächenbildung von Südwesteuropa hervortritt. Nicht eine
massenartige Plateaubildung, wie eine solche vorzugsweise
die Nachbarerdtheile Afrika und Asien charakterisirt, vielmehr
ein Gemisch der verschiedenartigsten Gestaltungen in der
Form von Gebirgsketten, Gebirgsgruppen, Hochflächen,
Stufenlandschaften, Einsenkungen, durchbrechenden Strom¬
systemen, diese Gesammtverhältnisse sind es, welche in der
harmonischen Ausgleichung ihrer Gegensätze Südwesteuropa
die vollkommenste Form plastischer Ausprägung geben.
Der eigentliche kontinentale Theil von Südwesteuropa
wird durch eine Massenanschwellung charakterisirt, die sich
über einer dreieckähnlichen Basis erhebt mit gegen Norden
zugekehrter abgestumpfter Spitze. Als der eigentliche Kern
dieser Gebirgsbildung ist das System der Alpen zu be¬
zeichnen, mit mächtigen Vorlagerungen von vielen durch¬
brechenden Stromsystemen durchzogen, welche die Cultur-
landschaften der breiten, reich bevölkerten Küftenniedcrungen
des französischen, niederländischen und germani¬
schen Tieflandes bewässern. Unmittelbar dem Nordfuß
der Alpen lagert sich die Scheitelerhöhung der bairischen
Hochebene vor, mit ihren Randgebirgen, dem Jurazug
und dem Böhmer Wald; von dem Jura verzweigt sich als
Begleiter des rechten Rheinufers der Schwarzwald mit
seinen Fortsetzungen Spessart, Vogelsberg, Rönge-
birge.
Der Gebirgsgürtel, der die U e b er g a n g s z o n e zur Ebene
bildet, besteht aus zwei Abtheilungen, einem nordwestlichen