Full text: Lehrbuch der neuesten Erdkunde

436 
Greif, Gewitterhymnus. 
Fort ist des Himmels Bläue; 
üb Aber purpurn flammt das Firmament, 
Aufgetan bis in feine innersten Tiefen. 
Und hervor geht aus der blendenden Nacht, 
Furchtbar gestaltet, 
Funkelnd der gezackte Blitzstrahl, 
60 Und die gewaltigen Donner grollen, 
Grausig polternd. 
Wehe dem ratlosen Wandrer, 
Der jetzt einsam umherirrt, 
Obdachlos auf weitem Felde, 
65 Preisgegeben der blinden Wut 
Aller um ihn kreuzenden, schnellen Blitze. 
Nach ihm züngelt von oben das Verderben; 
Hingeflüchtet zur ragenden Ulme 
Bebt er, schwank wie diese. 
70 Wer wohl ruft mir im Eewittersturm? 
Seine Stimme kenn' ich, — 
Nicht erbeb' ich vor ihr. 
Er ist's, der mein Schicksal lenkt, 
Der den Lebenshauch mir gab 
75 Und mir setzt die Todesstunde. 
Ihm vertrauen will ich, wie immer, 
So auch jetzund. — 
Da, mit berstendem Krach 
Fährt ein prasselnder Blitz hernieder 
m Jählings neben mir 
Schlägt er ins bange Gehölze. 
Taumelnd steh' ich da; 
Doch im nächsten Augenblick schon 
Knie gefaßt ich, 
«b Stammelnd i, 
Deiner Allmacht, Vater, 
Kindliche Laute. 
Aber unbezähmt in seinem Grimme 
Wütet fort der Wettersturm, 
so Dem von allen Seilen her 
Die verbündeten Brüder kommen. 
Donner auf Donner rollt,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.