Full text: [Cursus 1] (Cursus 1)

Schweden. 199 
mit einer Oeffnung für den Rauch gebauet, auswendig 
mit einem groben Tuche oder mit Ficbtcnästen bedeckt, 
und inwendig mit ihren Kleidern ausgefüttert werden, 
die Thiere aber bleiben immer unter freiem Himmel. 
Im Sommer halten sie sich auf den Gebirgen an den 
norwegischen Gränzen auf, im Winter in den niedri- 
gern waldigen Gegenden. Die armern Lappen nähren 
sich mehr von der Jagd der wilden Thiere, vom Fisch¬ 
fänge, sonderlich an den Meeresküsten, und von aller¬ 
hand Arbeiten. Durch ihren Handel (in welchem sie 
viel Eigennutz beweisen,) mit Pelzwerk, Rennthierfleisch 
und Hauten, Fischen, Käse rc. erwerben sich manche 
Lappen viel baares Geld und Silberzeug. Sie vergra¬ 
ben aber ihre Schatze häufig , und man findet sie selten 
wieder. Sie sehen von Schmutz, Rauch und Luft 
schwärzlich oder bräunlich aus, haben kurze schwärzliche 
Haare, einen großen Mund, ein spitziges Kinn, einge¬ 
fallene Backen, breite Gesichter, triefende Augen, und 
sind überhaupt klein und übel gestaltet; dabei sind sie 
faul, und arbeiten nicht mehr als die Noth erfordert, 
zeigen aber dann in ihren Arbeiten Geschicklichkeit und 
Ueberlegung. 
§. 9. Städte. 
Stockholm, die Hauptstadt des Reichs und die 
i inigl. Residenz, am Ausflusse des Mälarsees m die 
Ostsee, ist eine große und schöne Stadt, die auf Inseln 
(Holmen) und Halbinseln, gebauet ist, mit breiten und 
reinlichen Straßen, schönen Häusern und einem prächti¬ 
gen Residenzschlosse. Sie hat einen vortrefflichen Hä¬ 
ven und treibt einen sehr wichtigen Handel. 
Fahlun, nördlich von Stockholm, eine ansehn¬ 
liche und wohlgebauete Stadt, die wegen der großen 
Kupfergrube, die in ihrer Nähe liegt, sehr berühmt ist.
	        
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