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Das Schwäbische Stufenland.
(Der Park Süddeutschlands.)
I. Name, Lageund Entstehung. Der Name sagt,
daß das Gebiet von den Schwaben bewohnt wird. Es liegt
beiderseits des Neckars. Der Fluß bildet die Mittellinie, von
der es beiderseits gleichsam stufenmäßig zu deu Randgebirgen
Schwarzwald, Odenwald und Jura hinaufgeht. Zwischen die-
sen drei Gebirgen ist das Land wie ein Keil hineingeschoben.
Die Entstehung hängt mit der Bildung der Oberrheim-
schen Tiefebene zusammen. In der Zeit, als sich dort die Erde
zu senken begann, entstanden auch auf deu beiden Außenseiten
von Schwarzwald und Wasgenwald Längsspalten und Risse.
Und mich hier begannen die durch diese Risse entstandenen
Schollen sich zu senken. Aber sie sanken nicht alle gleichzeitig,
gingen auch nicht so tief wie in der Oberrheinischen Tiefebene,
sondern blieben stufenförmig, etwa wie große, breite, nnregel-
niäßige Treppenstufen übereinander stehen. Die Abstürze von
einer Stufe zur anderen wurden nach und nach durch Regen
usw. verwischt. Östlich des Schwarzwaldes waren die Schollen
tiefer gesunken als westlich des Wasgenwaldes. So hatte sich
östlich des Schwarzwaldes das Schwäbische Stufen-
l a n d und westlich des Wasgenwaldes das Lothringer
S t u f e n l a n d gebildet. Letzteres nennt man aber besser das
Lothringer Beckenland, weil es nicht so scharf als
Stufenland ausgeprägt ist wie das Schwäbische Gebiet.
II. Die Gebirge, a) Schwarzwald s. S. 30.
d) Odenwald s. S. 31. c) der Schwäbische Jura.
Um dies Gebirge zu verstehen, muß man es in seiner ganzen
Ausdehnung betrachten. Es ist der mittlere Teil des großen
Juragebirges, das von der Rhone bis zum Fichtelgebirge zieht.
Am Rhein ist es in einer früheren Erdperiode eingebrochen.
Diese Bruchstelle heißt der H e g a u.
Wie beim Kaiserstuhl bei Freiburg, so preßten auch hier
die sinkenden Schollen das heiße Erdinnere zu Vulkanbergen,
die aber längst erloschen sind, heraus. Der bekannteste ist der
H o h e n t w i e l.
Eine zweite Senkung findet sich bei N ö r d l i n g e n
und wird d a s R i e s genannt. Sie ist nicht so tief, bildet aber
einen bequemen Übergang für Straßen und Eisenbahnen.
Durch diese zwei Einbrüche wurde der Jura in drei Teile
gegliedert: Schweizer (Rhone-Hegau), Schwäbischer