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Vorderindien. Englisches Gebiet. 
vom Schach Iehan erbauet, aus Marmor und Granit, dessen Inneres mit 
Edelsteinen verschwenderisch geschmückt ist. — Am Ganges liegen die Rui¬ 
nen der Stadt Hastinanagara, in deren Nähe man die Hügel der Ter¬ 
miten in auffallender Menge findet. — Hurdwar am Fuße des Gebirges, 
da wo der Ganges zuerst in die Ebene tritt, daher ein heiliger Badeort, 
zu dem jährlich unzählige Hindus wallfahrten. Zugleich wird hier eine 
große Messe gehalten, auf welche auch Sklaven aus den Gebirgsländern 
gebracht werden. Es ist hier zu der Zeit ein unglaublicher Zusammenfluß 
von Menschen aus den fernsten Provinzen Asiens.— Rampur, 100,000E. 
— Schajehanpur, 50,000 E., und Barehli, 70,000 E. Beide in Nor¬ 
den des Ganges. 
7) Gurwal — 1000 O..M., eine seit 1803 zu Nepal gehörige, 1815 
eroberte Provinz, ganz im Gebirge, am Fuße der Hauptkette des Hima- 
laya, wo die Quellen des Ganges; hoch gelegen, daher mit ganz Europäi¬ 
schen Klima und Produkten, besonders starker Viehzucht, reich an Metal¬ 
len und Goldsand. Die Hauptstadt ist Serinagur am Alkananda (zweiter 
Hauptquellfluß des Ganges), über den eine 80F. lange Seilbrücke führt. 
Pallast des ehemaligen Rajahs, von Granit, 4 Stockwerk hoch. — Höher im 
Gebirge am Ganges liegt Bhadrinat, berühmter Wallfahrtsort mit Pa¬ 
goden. — Almora, ansehnliche Stadt. Über den nahen Fluß Kasila setzt 
man schwimmend vermittelst großer Kürbisse. — Sangur, wichtige Berg¬ 
feste.— Bulaspur am Sutludfch, der hier aus dem Gebirge hervorbricht. 
— In dieser und den benachbarten Provinzen herrschen ehemals die Gur- 
kas, ein zur Kriegerkaste gehöriger Stamm. 
8) Orissa — 250Q. M. Küstenland in S. von Bengalen am Ma- 
hanuddy, mit flacher sandiger Küste, deren E. starke Fischerei treiben und 
viel Seesal; gewinnen, im Innern Gebirge von wilden Stämmen be¬ 
wohnt; im Ganzen fruchtbar. Der See Tfchilka an der Küste mit lieb¬ 
lichen Umgebungen.— Die Hptst. Rurrak liegt am Mahanuddy, 40,000E. 
— Nördlicher ist die Stadt Balafur an der Küste, 20,000E. 
9) Gundwana — 2800 Q. M.; in S. des Vindhia am oberen Ner- 
budda und Sone, wahres Hochland, in dessen S. Gebirgen die rohen Goands 
hausen.— Die Hauptstadt ist Dfchubbulpur. Mundla, Festung am Ner- 
budda. Burdi am Sone. 
B. Präsidentschaft Madräe. 
Sie umfaßt die Q. Küste und die S. Hälfte von Dekan — 7000 Q. 
M. i4Mill.E. Die Provinzen sind: 
1) Larnarik —2700Q.M., auf der KüsteRoromandel belegen, vom 
pennär bis Lap Romorin reichend, in S. eben, sandige Küste, im In¬ 
nern die O.Ghauts. — Madras, Seestadt, 350,000E. Sehr unsicherer 
Hafen. Das wichtige Fort Georg wurde 1643 in einem elenden Dorfe 
gegründet. Es begreift den Pallast des Gouverneurs, Caferne, viele an¬ 
dere öffentliche Gebäude, auch den Pallast des ehemaligen Nabvbs von Ar- 
kot und die Wohnungen der Europäer; es hat ein hübsches Anfehn, da 
alle Gebäude marmorartig mit Kalk bekleidet sind. Die eigentliche söge-
	        
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