Makedonia. 635
gig erhalten haben. Ihr Hauptort heißt Lzettin (tschettin) oder Ler-
rigne. Sie machen Einfälle in das Türk, und Österreich. Gebiet.
VI. Makedonia, Mazedonien.
Es bildet die Abdachung des Landes vom Hauptgebirge in N. (dem
Schartag und Egrisu) und ist in W. von dem südlichen (Griechischen)
Bergzuge, in O. vom Déspoto und dem Archipelagus eingeschloffen. Vom
Gebirge senkt sich das Land zu völligen Ebenen herab. Mazedonien ist
eine der blühendsten Provinzen des Reiches, vom Rarasu, Struma,
Egrisu, Vardar und Vistritza bewässert, mit dem trefflichsten Boden,
reich an Reis, Baumwolle, Daback, Gl, Seide und Honig. Das
Meer bildet durch die Busen von Saloniki und Lontessa eine große
Halbinsel, die sich in 3 Erdzungen spaltet, auf deren östlichster der Monte
Santo oder Athos — 4200 F. mit mehr als 500 Griech. Klöstern, Kapel¬
len und Einsiedeleien, von 5 bis 6000 Mönchen bewohnt, die Ackerbau
und Handwerke treiben, aber auch als die gebildetsten Geistlichen unter
den Griechen bekannt sind, welche einen großen Theil der Schulen des
Landes mit Lehrern versorgen. Die E. der Provinz sind meistentheils
Griechen, oder Nachkommen der ältesten Völkerschaften dieser Gegenden
und Christen; die Türken machen die geringere Zahl aus.— ff Salonichi,
das alte Thessalonich, eine der schönsten und wichtigsten Handels - u. Fa¬
brikstädte derTürkei, mit einem großen Hafen am Meerb. gl.N., 70,000E.
Sitz mehrer Europäischer Consuln, eines Pascha und Griech. Erzbischofs.
Hohe Jüdische Schule. Vorzügliche Teppiche und Seidenzeuge. Wichti¬
ger Handel mit Saffian, Türkischem Roth, Seide, Baumwolle, Taback,
Wolle, Honig, Wachs, Kermes, Opium und Hasenfellen. — Seres in
einer durch feine Baumwollfluren berühmten Gegend, zwischen dem Stru¬
ma und Ponto, 30,000 E. Die Stadt gehört mit dem ganzen östlichen
Theile der Provinz zum Ejalet des Kapudan Pascha. Sitz eines Griech.
Erzbischofs. Starke Baumwollweberei, Handel mit Baumwolle, Reisbau.
Ienidsche Vardar, 6000 E. Starker Tabacksbau.— Raraferia unweit
des IndscheKarasu, 8000E. Schöner Marmor. Baumwoll- u. Reisbau.
— Vodina a. d. Vistritza, 12,000 E.— ffRostendil oder Giustendil am
Egrisu im Gebirge, über welches hier die Straße nach Sophia führt,
8000E. Griech. Erzbischof. Warme Quellen. Gold- und Silbergruben.
— Rarakova, 4000 E. Das im Gebirge gewonnene Kupfer wird hier
verarbeitet.— perrovich, perrofdscha in einer Ebene des Egrisu, die
durch ihren vorzüglichen Taback berühmt ist. — Torran, kleine Stadt, in
der sehr besuchter Markt gehalten wird.— Ruprulik, Röprili am Bar¬
dar, 6000E. Melonenbau. — Istib, 5000E. Stahl-u. Eisenarbeiten.
— ffUskub am Bardar, 10,000 E. Wichtiger Gebirgspaß, der nach Al¬
banien und Serbien führt. Griech. Erzbischof. Gerberei.— Toll Mona-
ftyr a. d. Vistritza, 15,000E., fast alle Bulgaren.— Besrje, 18,000 E.
Starker Weinbau.
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