Einleitung. 571 
Gränzflüsse der Terek und der Kuban, jener in den Kaspischen See, 
dieser ins Schwarze Meer fließend. Die große Kette von Seen, welche 
das S. Ufer der Ostsee in Deutschland und Preußen umgiebt, um¬ 
schlingt auch den Finnischen und Bottnischen Busen und bildet 
hier die größten Seen Europa's: den Ladoga — 292Q.. M., den 
Onega = 30 M. lang, den Bjelosero, den Jlmen, Peipus, 
in Finnland den Saima, Päjäne, Enara und unzählige andere. 
In den S. Steppen in O. des Don sind viele Salzseen; darunter 
der Elton ausgezeichnet. Große Moraste sind nördlich vom 60° und 
auch hin und wieder in den S. Steppen. Durch Kanäle sind be¬ 
reits alle Stromgebiete mehrfach unter sich verbunden und nächst Eng¬ 
land und Frankreich hat kein Staat auf diesen Gegenstand so viel 
verwendet als Rußland; es giebt mehr als 12Kanäle von bedeuten¬ 
der Größe, a) Zwischen Wolga und Dwina: der Kubenökische 
Kanal verbindet die Scheksma mit der Posorowitza, der Katha¬ 
rinenkanal die Keltma mit der Kama, b) Zwischen Wolga 
und Newa. K. von Wischnei Wolotschok verbindet den Jl¬ 
men See mit der Wolga; K. von Nowgorod verbindet Wel¬ 
ch ow und Msta; der Ladoga und Onega K. an den S.Ufern bei¬ 
der Seen verbindet durch die Wytegra, den Bjelosero und die 
Scheksma, so wie noch vier andere Kanäle beide Hauptgewässer, 
c) Zwischen Düna und Dnjepr. Der Beresina Kanal. (^Zwi¬ 
schen Niemen und Dnjepr. Der Oginsky K. e) Bug und 
Weichsel. Königs K. k) Mehre kleinere Kanäle zwischen einzel¬ 
nen Flüssen in Finnland und Jngermannland und einige noch nicht 1 
vollendete, z. B. der Alexander K. zwischen Peipus und Ostsee.' 
Der älteste Kanal ist der neben dem Ladoga See, von 1719 bis 
1732 angelegt. — Rußlands Hauptprodukte sind: Getreide,^ 
Hanf, Flachs, Leinsaamen, Holz, Wild, Hausthiere, 
Fische, Eisen. Die getreidereichsten Provinzen sind die west¬ 
lichen mittleren, besonders aber Tula, Pultawa, Pensa, Orel, Kursk, 
Kiew und Grodno. Rocken wird am meisten gebauet, M a i s nur in 
S., Reis in Taurien; mancherlei wilde Beeren selbst hoch in N., 
rvo die Waldungen viele eßbare Schwämme liefern. Obst nicht hin¬ 
reichend und fast alles Orientalischen Stammes, z. B. die herrlichen 
Saftäpfel Naliwü; unter den Gemüsearten vor allen Kohl, als 
Sauerkraut Nationalspeise der Russen. Hopfen wächst in großer 
Menge wild; der Wein stock ist in S. wild, jedoch ist der Weinbau 
noch nicht bedeutend. Safran, Koriander, Anis, Spanischer 
Pfeffer n. a. Gewürzpflanzen sind hinreichend vorhanden, zum 
Theil wild, wie auch Saflor, Krapp, Waid u. a. Färbepflanzen, 
die jedoch nicht genug gebauet werden. Kappern in S., Spargel 
in S. wild. Taback wird in Menge gebauet und die S. Steppen 
sind unglaublich reich an Sodapflanzen, die aber fast gar nicht 
benutzt werden. Der Hanfbau ist des Saamens und Öls wegen sehr 
wichtig, fast eben so sehr der Flachsbau. In S. sind Pfirschen, 
Mandeln, Feigen, „Granaten, auch kommt die krautartige 
Baumwolle und der Ölbaum wild fort, werden aber wenig be¬ 
nutzt; auch der Lorbeer wächst dort wild; Maulbeeranpflanzungen. 
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