538 Norwegen. 
Hardanger Field — 900F., der Rauken Foß im Amte Bradsberg 
— 950 F. Zahllos sind die Seen; fast jeder Fluß steht mit einem in 
Verbindung, die meisten sind nur erweiterte Flußbette, daher ihre 
schmale Form und ihre Richtung, die immer dem Laufe des Flusses 
gleich ist. Sie finden sich als Bergseen auf dem Hochlande, aber auch 
in den Thälern und oft, wie die Fiorde von steilen Felsen umschlossen; 
der bedeutendste ist der Miösen, den der Lougen bildet, 12M. lang, 
auf dem SO. Abhange des Hochlandes, und der Fämundsee auf 
dem Hochlande selbst, aus dem die Schwedische Claraelf strömt, 91. 
lang. Einige ansehnliche Seen sind noch im nördlicheren Kjölen. 
Wiel größer würde die Zahl derselben sein, wenn nicht die meisten der» 
selben durch Zertrümmerung der Küstengebirge zu Meerbusen geworden 
wären; daher die weit größere Zahl der Landseen in Schweden, wo sich 
das Gebirge sanfter zum Meere hinabsenkt. Ebenen sind nur auf dem 
Gebirge selbst oder in den S. und SO. Gegenden, hier aber von ge¬ 
ringer Ausdehnung; dagegen sind die niedrigeren Berge mit vielen 
Waldungen bedeckt, und nur ein kleiner Theil des Bodens bleibt für 
den Ackerbau übrig. Das Klima ist in den Küstenstrichen milder als 
in Schweden; aber in den N. Gebirgen ist die Winterkälte furchtbar 
und 38° R. sind dort nicht unerhört. Bemerkenswerth ist aber die 
milde Temperatur der Luft des Nordcaps, wo die Schneelinie nur 
2400 F. hoch ist, die Kälte aber nie über 15° R. steigt und noch Zwerg» 
birken und verschiedene Gemüse fortkommen. Die Buche ist nur noch 
bis 59|°, Eichen, Ulmen und Linden, selbst der Wallnußbaum (jedoch 
ohne Früchte), der Birnbaum und die Haselstaude an der Küste bis 63° ; 
bis 64° findet sich der Apfel-, Kirsch- und Pflaumenbaum, der Ahorn 
und die Stachelbeere; bis 65° Hafer, Flachs, Erbsen und Bohnen; 
bis 66° Eschen, Hanf, Rocken, der in 6 bis 7 Wochen gesäet und ge¬ 
erntet wird; über 67° nur Tannen und Birken; bis 70° Wachholder 
und einige wilde Beerenarten, in den Thälern bisweilen noch Gerste. 
Furchtbare Stürme toben an der Küste; 1798 zählte man 33 Orkane; 
Gewitter sind fast häufiger im Winter als im Sommer. Won Vul¬ 
kanen findet nian keine Spur; jedoch kommt auf einer kleinen Insel 
bei Bergen Lava vor und auf einem Berge des Buckesiord soll biswei¬ 
len Feuer sich zeigen; aber Erdbeben hat nian schon mehrmals 
gespürt; seltner jedoch in Norwegen als in Schweden. — Ackerbau 
wird in S. noch stark getrieben, aber es wird nicht so viel Getreide 
gewonnen als das Land gebraucht; Vermischung des Mehls mit zerrie¬ 
benem Moose und Baumrinde ist in Norwegen nicht selten. O b st - 
bau ist selbst in S. unbedeutend, und Pflaumen werden nicht alle 
Jahre reif. Ungeheure Waldungen, die aber in manchen Gegenden 
so unvorsichtig mitgenommen sind, daß hier und dort Holzmangel ein- 
tritt; Holz ist jedoch noch immer Hauptausfuhr. Man bauet auch 
Hanf, Flachs, Buchweizen; der Kartoffelbau nimmt immer 
mehr zu; viele wilde Beeren- u. Moosarten, z. B. Isländisch 
Moos, werden benuht. Das Thierreich ist hier dasselbe wie in Schwe¬ 
den; Renn- und Elenthiere finden sich in größerer Menge; sehr 
wichtig ist die Eidergans auf den Küstenklippen, noch wichtiger der 
Fischfang, besonders in N. zwischen den Lofoden. Bemerkenswerth
	        
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