116 C. Afrika im Allgemeinen.
diugo-Sprache. 4) Die Tigre- oder ancharische Spra¬
che wird in Abyssinien geredet. Was endlich die Sprachen der
Neger betrifft, so sind dieselben äußerst mannigfaltig. — An¬
dere unterscheiden unter der großen Menge der afrikanischen
Sprachen fünf Hanptklassen, und diese sind: 3) die
Sprachen der Atlas-Region, I>) die der Nil-Region,
c) die der Küstenländer Nigritiens d) die des innern
Nigritiens (Sudans) und c) die von Südafrika.
Z. 84. Wie in den übrigen Erdtheilen, so sind auch in
Afrika die Religionen, zu denen sich seine Völker bekennen,
verschieden. Am weitesten verbreitet sind der Islam und das
Heidenthum. J) Heidenthum und Fetischdienst wird
bei den meisten Negervölkern, sowie bei den Hottentotten ge¬
funden. 2) Ter Islam oder die muhamedanische Re¬
ligion ist die, Zn welcher sich die Araber, Berbern und Türken
bekenucn, und sie ist also vorzüglich über den nördlichen Theit
Afrika's verbreitet. Doch auch an der Küste des indischen
Oceans gibt cs viele Muhamedancr. Die Kopten, Abpssinier
und die eingewanderten Europäer sind 3) Christen, die aber
sehr verschiedenen Kirchen angchören. Endlich zählt auch 4)
die ) irdische Religion in diesem Erdtheile viele Anhänger,
besonders in Habesch und den Küstenländern des mittelländi¬
schen Meeres.
§. 85. Mannigfaltig ist die Lebensart von Afrikas
Völkern; verschieden sind ihre Wohnungen. Jagd beschäf¬
tiget fast ausschließend die Gallas; nur wenige treiben Vieh¬
zucht. Die Hottentotte», Kaffern, Berbern und Beduinen
im Norden sind Hirtenvölker. Auch die Neger treiben
größtentheils Viehzucht, und beschäftigen sich auch einzelne
Stämme mit dem Ackerbaue; so geschieht dies doch auf eine
äußerst rohe und nachläßige Weise. Nur die Mauren, Aegyp-
ter, Nubier, Abyssiuier und theilweise die Araber, sowie einige
andere kleine Völkerschaften können zu den ackerbauenden Na¬
tionen gerechnet werden — zu den Nationen, bei denen man
auch einige Gewerbe und Handel findet. — Nur diese Völ¬
ker wohnen in Städten und Dörfern — freilich in Städten,
