XI
mengehört, bei der wirklichen Vertheilung des Unterrichtstoffes zu
sondern, dazu muß der vorliegende Leitfaden, wenn meine Bemü¬
hungen nicht ihren Zweck verfehlten, einen Beweis liefern.
Die astronomische Geographie, welche den Anfang dieses
Bändchens bildet, wird eben so wenig, als die physische im Stande
sein, den oft so verschiedenen Forderungen, die man an eine elemen¬
tare Darstellung ihrer Lehrsätze macht, zu genügen. Man hat hier
die Wahl, entweder bloß die Lehrsätze und Resultate ohne Weiteres
hinzustellen, freilich ein sehr leichtes, aber schwerlich sehr förderliches
Verfahren, oder sich in Erörterungen einzulassen, die, wenn auch
noch so elementar gehalten, dennoch schon einen abschreckenden An¬
schein von Schwierigkeit und Unverständlichkeit geben. Ich habe das
Letztere gewagt, zugleich aber für diejenigen, welche nur die Resul¬
tate wünschen, diese unter einen Ueberblick zusammengestellt.
Schließlich muß ich noch des wichtigsten Hülfsmittels, das ich
bei der Ausarbeitung meines Leitfadens benutzte, gedenken. Die erste
Anregung zur Arbeit gab mir eine vom Hochlöblichen Rhein. Pro¬
vinzial-Schul-Collegium ergangene Empfehlung der Roon'schen
Grundzüge zur Benutzung beim Unterrichte. Die Trefflichkeit
des Buches erkannte ich sehr bald, zugleich aber auch die Unmög¬
lichkeit einer unmittelbaren Benutzung desselben bei seinem Umfange
und seiner Form. Daher entschloß ich mich zur Anfertigung eines
Auszuges, zunächst zu eigenem Gebrauch. Ueber dieser Beschäfti¬
gung gestaltete sich indeß in der Anordnung des Lehrstoffes, wie in
der Darstellung Vieles so ganz anders, als es in dem Roon'schen
Werke behandelt war, daß sich die fertige Arbeit nicht mehr als ein
Auszug aus jenem Werke bezeichnen ließ, und nebem dem nun er¬
scheinenden, von A. v. Roon selbst besorgten Auszuge (Anfangs¬
gründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde) wohl selbstständig
auftreten zu können schien. Was ich andern Quellen, wie den Wer¬
ken von Ritter, Berghaus, Rougemont, Schouw u. a. ver¬
danke, erlaubt der Raum nicht, im Einzelnen namhaft zu machen.
Sachkundige Beurtheiler werden es ohnedieß bemerken und mir hof¬
fentlich zugleich das Zeugniß nicht versagen, daß ich redlich bemüht
war, meiner Arbeit auch einen eigenthümlichen Werth zu geben.
Emmerich den 18. Juli 1835.
Heinrich Viehott.