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SUED - DONAU - LAENDER.
Aligera. Lit. Z. No. 315. 1820. Schwerlich ward
er je für einen Fluss gehalten, was man aus Flora.
Ii. 2, 845. erweisen zu können glaubt. 2) Propon-
lis, TLqotcovt'lq, d. i. Vormeer (Mare di Marmora,
von der Insel Marmora). 3) Bosporus Tkracius,
OpaxLOQ Boöttoqoq (Stretto di Costantinopoli), ei¬
gentlich Ochsenfurt. Nach Herodot 4, 85. hiess er
auch XccXxrjdovtfjg Boöxoqoq'i nach Eustath. zu Dion.
Perieg. 140. MvöiOQ BoötcoqoQi wo die Mythe von
der lo , die ihn durchschwamm, behandelt ist, wo¬
her der Name gekommen seyn soll; wogegen Pl. 4.
Init. diesen davon ableitet, weil Stiere leicht über
ihn setzen könnten: „a bubus meabili transita.u
Vergi. Pomp. Mela, 1, 19, 5. Ptolem. 3, 12. Plin.
4, 12.
V¿licerseliaf t en.
Für die früheste Culturgeschichte von Europa
bleibt Thracia eines der merkwürdigsten Länder,
da es von Anfang an wegen seiner Lage ein Haupt¬
punkt des Uebergangs aller westlich ziehenden 'V öl-
ker aus der allgemeinen vagina gentium in Asien
seyn musste. Aus diesem Grunde lässt sich aber
vielleicht erklären, woher es gekommen, dass in der
Cultur des Geistes wie des Bodens hier früher ein
bedeutender Anfang gemacht ward, als in Grie¬
chenland sogar, und w ie es späterhin wieder in Bar¬
barei, wreit unter Griechenland herab, sinken konnte.
Wohl blieb der Boden, nicht aber blieben die Völ¬
ker dieselben, die, aller Wahrscheinlichkeit nach,
höchstens in den Gebirgen sich gegen die immer
von Neuem andringenden Wanderer aus Asien be¬
haupten konnten. Ward die Culiur sehr früh schon
von Phöniciern, oder solchen Völkerstämmen einge¬
führt, die diesen in Sprache (wie die Namen der Ge¬
birge es besonders bezeugen dürften), Sitten und Ge¬
bräuchen verwandt oder ähnlich gewesen waren ; so
musste sie später weichen, hei dem steLen Andrange
fremder Stämme, die hier den Uebergang gefunden.
Die Namen Orpheus, Musaeus, Thamyris, Eumolpus,