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ASIA MAIOR ORIENTALIS. 
iS t CL d t e. 
Babylon, Baßvlwv, soll nach Einigen von der Semi- 
ramis, nach Andern vom Belus gegründet worden seyn 
und von dem Semit. Bal-Bel ,,Pforte, Hof oder Resi¬ 
denz des Belil ihren Namen erhalten haben. Vergl. Ge- 
senius H. W. B. 83. Rechts und links am Euphrates 
liegend, als ein grosses Viereck, mit 200 Ellen (n/jxzig) 
hohen, 50 Ellen breiten,, 120 Stadien auf jeder Seite 
langen Mauern, durch welche 100 Thore führten. In 
ihr befanden sich die berühmten Gärten der Semiramis, 
ferner an der östlichen Mauer der Tempel und der hohe 
Thurm des Belus, an der westlichen die Königsburg. 
Nach Niebuhr 2, 287. sieht man noch Ruinen von ihr 
unter dem Namen And-Babel nördlich von der heutigen 
Stadt Hille oder Helle. Vergl. Herodot. 1,118. 175 —181. 
Diod. Sic. 2, 7. 19, 100. Srabo 16, 1072. Pomp. Mela 1, 
11. Plin. 6, 27. Curt. 5, 1. Arrian. 7, 19. Männert Th. 
5. Heft 2. Heeren’s Ideen. Sie war die ehemalige Haupt¬ 
stadt des Landes und verfiel nach Seleucias Gründung. 
Ctesiphon, 1) K.Ti)Gicp(i>v, am Tigris; von den Macedoniern 
angelegt; von Trajan eingenommen; Residenz der Par- 
thisclien Könige und im 7. Jahrh. nach. Chr. Geb. von 
den Kalifen von Bagdad zerstört, obschon sie sehr fest 
war. Sie lag nach Plin. 6, 26. nur 3 Mill. von Seleu- 
cia. Polyb. 5, 45. Str. 16, 1079. Dio Cass. 85, 9. Se- 
leucia, 2zlivv.ua, am Tigris *), gegründet von Seleucus 
Nicator, und von diesem zur damaligen grössten Stadt 
der bekannten Erde erhoben, indem sie nach Plin. a. 
a. O. 600,000 Einwohner gehabt haben soll. Sie war 
mit ausserordentlichen Vorrechten versehen und hatte 
die Regierungsform eines Freistaats. Unter den Parthern 
bildete sich die Letztere in eine Demokratie um; es ent¬ 
standen häufig Unruhen in ihr, und diese, nebst Trajan, 
vernichteten die grosse, herrliche Stadt. Den Ort, wo 
ihre Ruinen noch zu sehen sind, nennen die Araber El 
Madeien, die zwei Städte, indem sie damit zugleich die 
Trümmer von Ctesiphon bezeichnen. Strabo a. a. O. 
Amm. 24, 5. Dio Cass. 68, 30 u. a. m. O. Joseph. An- 
tiq. Jud. 18, 16. Sie war die spätere Hauptstadt der 
Parther, mit einer königlichen prächtigen Burg versehen, 
von der noch die mehrsten Trümmer übrig sind. Coche, 
KaXV, südöstlicher am Tigris, und der Stadt Ctesiphon 
gegenüber. Auf dies^ Weise lagen also die genannten 
drei Städte in grösster Nähe bei einander. Cunaxa, Kov- 
1) Eckh. D. N. P. I. V. III, 519.
	        
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