Full text: Physische Geographie (Abth. 2)

Die Mittelgebirge; — deutscher Iura. 445 
nach durchbrochene Fortsetzung des Jura-Zuges, welche sich 
in der Miiudungsgegend des letzteren Flusses, als fränki¬ 
scher Jura, gegen Norden wendet, erhält vorzugsweise 
durch die Tiefe und Steilheit der einschneidenden Thäler ein 
gcbirgsartiges Ansehen, denn seine flachen Rucken erheben 
sich zwischen der Wernitz und Altmühl etwa 500' über den 
nahen Donau-Spiegel und 1500 —1600' über das Meer. 
Nach der Nord-Wendung bleibt der West-Hang dieses fla¬ 
chen, plateauförmigen, breitscheitligen Höhenrückens mit sei¬ 
nem Fuße 1—4 Meilen von dem begleitenden Rcdnitz-Reg- 
nitz-Thal, und fällt auf einer mehrfach aus- und einsprin¬ 
genden Linie über Sulzburg, Neumarkt, Neukirch, Schcßlitz, 
Staffelstein und Lichtenfels mit steilen, felsigen Rändern zu 
der benachbarten fränkischen etwa 800' hohen Ebene und 
zum Main-Thale ab, während der Ost-Hang sehr allmählig 
zu den höheren Flächen (1100') an der tiefeingefchnittenen 
Naab übergeht. Daher erscheint der fränkische Jura von 
Osten oder Süden betrachtet nicht in der Gestalt eines Ge¬ 
birges, aber aus dem Rednitz - Regnitz-Thale gesehen wie eine 
steile Wand mit zahlreichen Einbiegungen und Vorsprüngen. 
Nirgend erreicht sein gipfelarmer Scheitel die absolute Höhe 
von 2000'; die höchsten, über 1900' aufsteigenden Punkte 
liegen in den Quellgegenden der schwäbischen Retzat, der 
schwarzen Laber und der Pegnitz, und sein Nord-Rand bei 
Lichtenfels liegt nur noch 1400' über dem Meere, 600' 
über dem nahen Main-Spiegel. — Die geringe Höhe, die 
Durchbrochenheit des fränkischen Jura machen die Anlage 
einer noch im Bau begriffenen Schiffahrtslinie möglich, die 
von Kelheim an der Donau (1046') die Altmühl bis Diet- 
furt (1106') hinaufgeht, den West-Hang des Gebirgs bei 
Neumarkt in einer absoluten Höhe von 1354' zum Theil 
unterirdisch durchschneidet, sich bei Nürnberg (947') ins 
Pegnitz-Thal hinabsenkt, die Negnitz begleitet und sich bei 
Bamberg (737') mit derselben vereinigt. Noch geringere 
Schwierigkeiten setzt der Boden der einst beabsichtigten und 
unvollendet gebliebenen Verbindung (Fossa Carolina) der Alt¬ 
mühl und schwäbischen Retzat zwischen Treuchtlingen und
	        
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