Einleitende Worte. 
VII 
IV. Unter der Überschrift: „Deutscher Hauehalt, Gewerbe- und Kunst- 
fleiß" sind zur Naturkunde gehörige Gegenstände dargestellt, welche den nationalen 
Wohlstand betreffen. Dahin gehören die Gesundheitspflege, Haus- und Küchengerät, 
NahrungS- und Heilmittel, Garten-, Obst- und Ackerbau, schädliche und nützliche Tiere. 
Schonung und Schutz der letzteren, Bienenzucht und Seidenbau, Gewerbliches und die 
wichligsten technischen Erfindungen: Dampfmaschinen, Eisenbahnen, Telegraphen, Gas¬ 
beleuchtung u. s. w. Auch die neuen Münzen, Maße und Gewichte haben in diesem 
Abschnitte eine erläuternde Besprechung gefunden. 
V. Das Kind soll auch in der Fremde sich soweit orientieren, daß es seine 
Kenntnisse in der künftigen Lebensstellung leicht nach Bedürfnis erweitern kann. Daher 
sind die Länder und Völker Europas mit besonderer Beziehung auf Deutschland 
dargestellt, so daß besonders das Verhältnis, in dem sie zu unserem Vaterlande stehen, 
Beachtung gefunden hat. Auch die anderen Erdteile sind von diesem Standpunkte aus 
berücksichtigt, indem namentlich der Verkehr unseres Volkes mit ihnen für die 
Auswahl bedingend gewesen ist. Deshalb heißt die Überschrift dieses Abschnittes: „Deß 
deutschen Volkes Weltverkehr". 
Der gesamte nach den genannten Gesichtspunkten ausgewählte Stoff ist nach dem 
Alter und den Leistungen der Schüler auf zwei Stufen verteilt, auf die mittlere 
und obere. 
Es erschien wichtig, gerade für das mittlere Alter der Schüler einen allgemein 
verständlichen und zugänglichen Inhalt zu bieten. ^Derselbe besteht 1) in Erzählungen, 
Gedichten, Fabeln und Sprichwörtern unter der Überschrift: ^.Deutscher Lebens¬ 
spiegel"; 2) in naturkundlichen Beschreibungen unter der Überschrift: „Deutscher 
Haushalt und Haushalt der Natur"; 3) in leichten, meist biographischen 
Erzählungen aus der deutschen Geschichte. Auch können die geographischen 
Beschreibungen der betreffenden heimatlichen Provinz*) von der Oberstufe auf 
die Mittelstufe herübergenommen werden, während die Geographie Deutschlands 
und Preußens im übrigen der letzteren vorbehalten bleiben soll. 
Die Anlage des Lesebuchs ist sowohl für die mittlere, wie für die obere 
Stufe so getroffen, daß dasselbe, den „Allgemeinen Bestimmungen" entsprechend, 
planmäßig zur „Belebung, Ergänzung und Wiederholnng" des Unterrichtes in 
Geographie, Geschichte und Naturkunde benutzt werden kann, indem man das 
Behandelte in den folgenden Lesestunden lesen läßt. 
Alle naturkundlichen, geographischen und geschichtlichen Stücke rühren 
von bewährten Fachmännern her. 
Um der Anschauung der Kinder möglichst zu Hilfe zu kommen, sind zahlreiche 
Abbildungen für die Naturgeschichte und die Naturlehre gegeben. Ebenso 
dürften für die Geographie die beigefügten Karten und ethnographischen Bilder 
erwünscht sein. Auch die Bilder zur Geschichte werden auf den Unterricht anregend 
wirken. Es sind zum Teil Originalzeichnungen, welche der Herr Verleger aus teilneh¬ 
mender Liebe zur Sache für das Lesebuch besonders hat anfertigen lassen. Sie sind von 
hervorragenden Künstlern der Akademie zu Königsberg, Professor Heydcck, den Portrait¬ 
malern Neide und Knorr, wie von Künstlern der Akademie zu Dresden gezeichnet und 
unter der Leitung deö Professors Hugo Bürkner zu Dresden in Holzschnitt ausgeführt. 
Auch verdanken wir dem Herrn Verleger eine in der eigentümlichsten Mannigfaltigkeil 
abwechselnde Wahl der Schriften, welche vom Leichten zum Schweren sich fortbewegt 
und den Schüler im Lesen der verschiedenen Lettern zu üben bezweckt. 
Liegnitz. Eduard Aock. 
*) Als Beigabe dient: 
HeiMlitskUilLe als Provinzial.Anhänge des „Deutschen Lesebuchs" nach freier Wahl. „Zur 
Geographie und Geschichte sämtlicher Provinzen des Preußischen Staats." Ost- und West- 
Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien, Sachsen, Hannover, 
Schleswig-Holstein und Lauenbura, Westfalen, Hessen-Nassau, Rheinland, 
Hohenzollern. Mit je einer geographischen Kartenskizze jeder Provinz. Je 10 Pf.