Object: [Band 1 = Sexta, [Schülerband]] (Band 1 = Sexta, [Schülerband])

die Zeit, und Hans fing an, ihm von seinem Glücke zu erzählen, und wie 
er immer so vorteilhaft getauscht hätte. Der Bursche erzählte ihm, daß 
er die Gans zu einem Kindtaufschmause brächte, „hebt einmal," fuhr 
er fort und packte sie bei den Klügeln, „wie schwer ist sie,- sie ist aber 
auch acht Wochen lang genudelt worden! wer in den Braten beißt, 
muß sich das Fett von beiden Zeiten abwischen." — „Ja," sprach Hans 
und wog sie mit der einen Hand, „die hat ihr Gewicht- aber mein 
Zchwein ist auch nicht übel." Indessen sah sich der Bursche nach allen 
Zeiten ganz bedenklich um, schüttelte auch wohl mit dem Kopfe. „hört," 
fing er darauf an, „mit Eurem Zchwein mag's nicht ganz richtig sein. 
In dem Dorfe, durch das ich gekommen bin, ist eben dem Zchulzen 
eins aus dem Ztalle gestohlen worden. Ich fürchte, ich fürchte, Ihr 
habt's da in der Hand- es wäre ein schlimmer Handel, wenn sie Euch 
damit fingen- das Geringste ist, daß Ihr ins finstere Loch gesteckt 
werdet." Dem guten Hans ward bange. „5lch Gott," sprach er, „helft 
mir aus der Not! Ihr wißt hier herum bessern Befcfjeib; nehmt mein 
Zchwein da und laßt mir Eure Gans!" — „Ich muß schon etwas aufs 
Zpiel setzen," antwortete der Bursche,- „aber ich will doch nicht schuld 
sein, daß Ihr ins Unglück geratet." Er nahm also das Zeil in die 
Hand und trieb das Zchwein schnell auf einem Zeitenwege fort,- der 
gute Hans aber ging, seiner Zorgen entledigt, mit der Gans unter dem 
Urme seiner Heimat zu. „Wenn ich's recht überlege," sprach er mit 
sich selbst, „habe ich noch Vorteil bei dem Tausche,' erstlich den guten 
Braten, hernach die Menge von Fett, die herausträufeln wird, das 
gibt Gänsefettbrot auf ein Vierteljahr,- und endlich die schönen, weißen 
Federn, die laß ich mir in mein Kopfkissen stopfen, und darauf will 
ich wohl ungewiegt einschlafen, was wird meine Mutter eine Freude 
haben!" 
4. 
Uls er durch das letzte Dorf gekommen war, stand da ein Zcheren- 
schleifer mit seinem Karren,' sein Uad schnurrte, und er sang dazu: 
„Ich schleife die Schere und drehe geschwind 
Und hänge mein Mäntelchen nach dem wind." 
Hans blieb stehen und sah ihm zu,- endlich redete er ihn an und sprach: 
„Euch geht's wohl, weil Ihr so lustig bei Eurem Zchleifen seid." — 
„Ja," antwortete der Zcherenschleifer, ,,das Handwerk hat einen goldenen 
Boden. Ein rechter Zchleifer ist ein Mann, der, so oft er in die Tasche 
greift, auch Geld darin findet. Uber wo habt Ihr die schöne Gans 
gekauft?" — „Die hab' ich nicht gekauft, sondern für mein Zchwein 
eingetauscht." — „Und das Zchwein?" — „Das hab' ich für eine Kuh 
gekriegt." — „Und die Kuh?" — ,,Die hab' ich für ein Pferd bekommen."
	        
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