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zu ewigem Bunde sich vereinigen. Beide Kämpfer entsandten zuerst ihre 
Lanzen, aber ohne Erfolg; dann rannten sie mit den Schwertern auf; 
einander los. Schlag fiel auf Schlag, bis die Klinge des Turnus an 
dem Schilde des Äneas zersprang. Da sucht Turnus sein Heil in der 
Flucht, von Äneas verfolgt; endlich hält er wieder stand, und als Äneas 
herannaht, will Turnus ihm einen schweren Feldstein entgegenschleudern; 
aber er vermag die wuchtige Last kaum zu schwingen und erwartet mit 
bangem Herzen den Speerwurf des Gegners. Wie ein Wetterstrahl saust 
die Lanze des Äneas daher, durchbohrt Schild und Panzer und dringt 
dem Turnus tief in die Hüfte, daß er unter lautem Weheruf seines 
Volkes in die Knie sinkt und von einem Schwertstoß des Äneas in die 
Brust getroffen seine Seele aushaucht. 
Nach dem Tode des Turnus gab nun Latinus die Hand seiner 
Tochter Lavinia dem Äneas, und Trojaner und Latiner, die sich bisher 
blutig bekämpft hatten, schmolzen zu einem Volke zusammen. Äneas 
gründete in der Nähe der Tiber eine Stadt, welche er zu Ehren seiner 
jungen Gemahlin Lavinium nannte. Dreißig Jahre später baute sein 
Sohn Ascanius oder Julus die Stadt Alba Longa, von wo aus drei¬ 
hundert Jahre später die von einer Wölfin gesäugten Zwillingsbrüder 
Romulus und Remus am Tiberstrome die zur Weltherrschaft berufene 
Stadt Rom gründeten. Nach H. W. Stoll. 
Geschichtliches. 
11. Von der Erziehung der Spartaner. 
Lykurg hat kein geschriebenes Gesetz gegeben, wie auch der weise 
Sokrates eine Aufzeichnung seiner Lehren unterlassen hat. Lykurg war 
überzeugt, daß diejenigen Anordnungen, auf denen die öffentliche Tugend 
und Wohlfahrt beruhen, nur dann sicheren Bestand haben, wenn sie in 
die Sitten und die ganze Denk- und Lebensweise der Bürger über¬ 
gegangen sind und an dem freien Willen eine Stütze haben, welche 
stärker ist als aller äußerliche Zwang; und dies müsse die Erziehung 
bewirken, indem sie jeden so bilde, daß er sich selber ein Gesetzgeber 
werde. So knüpfte er denn seine ganze Gesetzgebung an die Erziehung 
und Bildung der Jugend. 
Der Staat sollte nur aus gesunden und kräftigen Bürgern bestehen. 
Sobald daher ein Kind geboren war, wurde es vor die Ältesten gebracht, 
welche es genau besichtigten. Fanden sie es stark und gut gebaut, so 
befahlen sie dasselbe aufzuziehen; war es aber schwach und mißgestaltet, 
so ließen sie es in einen tiefen Schlund des bei Sparta gelegenen 
Gebirges Taygetos werfen, weil ja das Leben eines schwachen und 
Lesebuch für höhere Lehranstalten. in. 5