Full text: Griechisch-römische Altertumskunde

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edlem Metall oder Glas mit Edelsteinen besetzt, waren überaus zahl- 
reich' genannt seien der cyathus (xvadog), das gewöhnliche Trinkglas 
(4 cyathi machen einen triens aus, 12 einen sextarius), die patera 
((fidXri), eine flache Trinkschale, der calix, Becher in Kelchform, der 
cantharus {xdvdaQos) mit zwei Henkeln und andere von den Griechen 
entlehnte Gefäße (f. S. 88). Nicht selten waren solche Becher durch 
kleine Aufschriften verziert, wie: bibe, vale, vivas. 
Von Küchengeschirren sind bemerkenswert: ahenum (Kessel), 
weit und bauchig, patina (Pfanne und Schüssel), lasanum (Kochge¬ 
schirr), catinus (irdener Napf), labrum (Waschbecken), lanx (flache 
Schüssel). 
Beim Essen bediente man sich wohl eines Löffels (cochlear), 
nicht aber eines Messers und einer Gabel, da die Speisen zerlegt auf- 
getragen und mit den Fingern genommen wurden. Servietten (mappae) 
kamen erst zur Zeit des Augustus in vornehmen Häusern auf. 
Während man sich in älterer Zeit zur Beleuchtung der Kien- 
späne (taedae, faces), dann der Kerzen (candelae aus Talg oder 
Wachs) bediente, wurden in späterer Zeit Öllampen (liicernac) gebraucht 
aus den verschiedensten Stoffen, in den verschiedensten Formen und zu 
mancherlei Verwendung, so daß es Trag-, Steh- und Hängelampen 
gab. Lampen- oder Kerzenträger waren die candelabra aus Holz, 
Ton, Marmor oder edlem Metall in geschmackvoller Verzierung. Da 
es eine Straßenbeleuchtung nicht gab, ließ man beim Ausgehen in der 
Dunkelheit Sklaven mit Fackeln oder Laternen voranschreiten. 
§ 53. c) Kleiöung. 
Das eigentliche Hauskleid des Römers war die weißwollene 
tunica, ein eng anschließendes, anfangs ärmelloses, später kurzärmeliges 
Hemd, das gegürtet über die Hüften bis an die Kniee reichte. Die¬ 
selbe war bei den Senatoren mit einem breiten Purpurstreisen (latus 
clavus), bei den Kittern mit einem schmalen (angustus clavus) ge¬ 
schmückt. Hosen wurden erst in der späteren Kaiserzeit gebräuchlich. 
Trat der Römer in die Öffentlichkeit, so zog er über die timica 
die weißwollene toga, ein vermutlich halbrund zugeschnittenes Tuch 
von bedeutender Größe (etwa 5 m lang und bis zu 3 m weit). Man 
schlug sie zuerst über die linke Schulter, zog sie dann über den Rücken 
unter dem rechten Arm nach vorn und faßte sie Hier in der Mitte 
ihrer Weite zusammen, so daß das obere Stück als sinus (Faltenbausch) 
herabfiel, wobei auf einen möglichst malerischen Faltenwurf des sinus 
geachtet wurde, und das untere Leib und Schenkel deckte. Der Rest 
des Tuches wurde wieder über den linken Arm und die linke Schulter 
geworfen, so daß sie doppelt bedeckt waren. 
Freigeborene Knaben, manche Priester und alle höheren Regie¬ 
rungsbeamten außer den Ouästoren trugen an der Toga einen pur- 
purnen Besatzstreifen (toga praetexta), Uriumphatoren und die Kaiser 
legten eine ganz purpurne und goldgestickte Toga (toga picta) 
über der mit goldgestickten Palmzweigen geschmückten Purpurtunika
	        
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