I. Geschichte.
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Dort steht heute noch ein eherner Löwe, den er vor seinem Schlosse aufstellen ließ.
Heinrich der Löwe war aber dabei nicht untätig, von Sachsen aus eroberte er von den
Slawen Holstein, Mecklenburg und Pommern. In den gewonnenen Ländern siedelte er
sächsische Dauern an. Kn derTrave, wo eine slawische Befestigung gelegen hatte, gründete
er die Stadt Lübeck (Lübeck bedeutet Löwenburg).
4. Kämpfe in Italien. Die Städte in Norditalien waren durch den Handel mit
dem Morgenlande und mit Deutschland mächtig geworden. Der Herrschaft der deutschen
Könige wollten sie sich nicht mehr unterwerfen. Km übermütigsten waren die Bewohner
von Mailand. Sie zerstörten sogar Nachbarstädte, die dem Baiser treu waren. Da
auch in Nom Kufruhr herrschte und der Papst zur Flucht genötigt worden war, zog
Friedrich mit 1800 Bittern nach Italien. Er führte den vertriebenen Birchensürsten
zurück und wurde von ihm in der Peterskirche zum Baiser gekrönt. Die Bömer meinten
aber, ohne ihren willen dürfe der Papst den Baiser nicht krönen, wütende Volkshaufen
zogen daher über die Tiberbrücke nach der Peterskirche und griffen Friedrichs kleines
Heer an. Kuf der Brücke tobte der Streit am heftigsten. Der Baiser wurde im Bampf-
gewühl vom Bosse gerissen und schwebte in großer Gefahr. Da schlug sich Heinrich der
Löwe zu ihm durch, wehrte die Feinde von ihm ab und rettete ihm so das Leben. Mit
seinem kleinen Heere konnte sich der Baiser aber in Italien keinen Gehorsam erzwingen.
Er kehrte daher bald wieder nach Deutschland zurück.
Im engen Etschtale, durch das der weg nach Deutschland führt, hatten verwegene Baub¬
gesellen eine Burg besetzt. Sie drohten, das deutsche Heer durch Felsblöcke und Baumstämme
zu zerschmettern. Bur dann wollten sie den Durchzug erlauben, wenn der Baiser eine Summe
Geldes bezahlte und jeder Beiter Boß und Harnisch an sie ausliefere. Da erkletterte ein mutiger
Bitter, Gtto von Wittelsbach, mit 200 Briegern einen steilen Felsen, dessen Spitze sich hoch
über die Burg erhob, von Vorsprung zu Vorsprung mußten die kühnen Männer auf dem zer¬
klüfteten Gestein emporklimmen. Dft konnten sie nur weiterkommen, wenn einer auf die Schul¬
tern des andern stieg. Endlich aber war das gefährliche Wagestück gelungen. Nun wurde die
Burg von oben und unten zugleich angegriffen. Da verloren die überraschten Feinde den Mut
und suchten zu entfliehen. Die meisten aber wurden niedergehauen oder stürzten die steilen
Felswände hinab. Die übrigen wurden zur Strafe aufgehängt.
5. Die Zerstörung lNailandr. wenige Iahre später zog Friedrich !. mit einem
großen Heere wieder nach Italien, Mailand wurde belagert und mußte sich ergeben. In
der Poebene hielt Friedrich einen großen Beichstag ab, auf dem die pflichten der lom¬
bardischen Städte festgesetzt wurden. Die Streitigkeiten hörten jedoch nicht auf. Der neue
Papst Klexander sprach den Bann über den Baiser aus, und die stolzen Mailänder wollten
sich der Ordnung, die auf dem Beichstage bestimmt worden war, nicht fügen. Da erklärte
Friedrich die trotzige Stadt in die Reichsacht, nahm sie nach zweijähriger Belagerung
zum zweiten Male ein und zerstörte sie vollständig.
6. Die Schlacht bei Leguans (1176). Trotz dieses furchtbaren Strafgerichtes ent¬
brannten die Bämpfe bald von neuem. Baum zehn Jahre später war Mailand wieder
ausgebaut. Die Städte verbündeten sich mit dem klugen und tatkräftigen Papste Klexander.
Ihm zu Ehren und dem Baiser zum Trotz gründeten sie die Festung Klessandria am Po.
wieder mußte Friedrich I. nach Italien ziehen. Er belagerte im Winter Klessandria, konnte
die Stadt aber nicht einnehmen; denn sein Heer war durch Brankheiten sehr geschwächt.
Da verlangte er von Heinrich dem Löwen, der seit langer Zeit an keinem Kriegszuge des
Reiches teilgenommen hatte, Verstärkungen. Dieser aber verweigerte die schuldige Heeres¬
folge, obgleich ihn der Baiser bei einer Zusammenkunft dringend um Hilfe bat. Trotz¬