Full text: Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten

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Die karpatijchen Atittelgebirge. 
nach Verona. 34z Std. Von Sterzing nach S.W. führt ein Saumpfad über 
den 6750 F. h. Ja ufen ins Passeyerthal und nach Meran. 
10) Von Wien führt eine Eisenbahn nach Triest meist durch Thäler: nämlich 
durch einen 4500 F. lg. Tunnel des Semmering (in 2790 F. H.) ins Mürz-, 
Mur-, zum Drau-, Sann- und Sau-Thal, also über Gloggnitz, Mürzzuschlag, 
Bruck an der Mur, Gratz, Marburg nach Laybach. Dann wird die Fläche des 
Karstes bis Triest über Adelsberg nach W. hin umfahren. Die Bahn hat ge¬ 
waltige Dämme und Viadukte nöthig gemacht. 
§ 444. Die karpatischen Mittelgebirge. 
Im Osten der 520 F. h. nieder-ungarischen Tiefebene und im Norden des 
Tieflandes der unteren Donau liegt das Hochland von Siebenbürgen, im 
Inneren ein in den Thälern 1400 F. hohes Gebirgsland, dessen Südseite von den 
transsylvanischen Alpen gebildet wird. Die 20 M. lange Südkette wird von 
der Aluta durchbrochen; westlich von dieser, im Cibin-G ebirge, hat die Fro- 
moassa 6970 F. H.; östlich von ihr im Fogarascher Gebirge, der Negoi 7824 
F. H.; im östlichsten Theile, im Burzeulande, der Bucsecs 7740 F. Außer 
dem rothen Thurm-Passe oder der Caroliuenstraße, durch das Thal der Aluta, 
sind der über 3100 F. h. Tömöser- und der Törzburger-Paß zu nennen. 
— Der Ostrand beginnt im N. mit dem 6725 F. h. Pietroberge und besteht 
aus einer äußeren Kette (Györgyöer-, Berecyker- rc. Gebirge) und aus einer 
inneren, und hat Gipfel von 5500 F. H. — Im N.-Rande hat das Kukhoru 
6967 F. H. — Der W.-Zug hat in seinem mittleren Theile, dem siebenbürgischen 
Erzgebirge, viele wilde und malerische Gegenden. Darin westlich von Klauseu- 
burg der 5672 F. h. Bihar. Im S. führt der Eiserne-Thor-Paß hin¬ 
durch- Von der S.W.-Ecke nach S. zieht das Banaler Gebirge. 
Von den Quellen der Theiß nach N.W. in einem Viertel-Kreisbogen dehnt 
sich das karpatische Wald-Gebirge aus, eine breite, einfache Sandsteinkette, 
deren Kamm nirgend über 3400 F. h., aber häufig steil und schwer gangbar ist, 
besonders im S. Es ist reich an Querthälern und hat sanfte Abfälle. Unter seinen 
Gipfeln hat der R usky 6317, der Czeruahora 6175 F. H. Am Jnnenrande, wo 
auch eine vulkanische Gruppe niit einem Krater liegt, finden sich reiche Kohlen-, Salz- 
und Torflager, sowie wirkliche Urwälder, namentlich in der Landschaft Marmarosch. 
An das W.-Ende dieses langen Gebirgsrückens schließen sich auf der Grenze gegen 
Galizien, Schlesien und Mähren die Bieskideu, nach allen Seiten mit zahlreichen 
Thälern zwischen den Jochen, die überall Hochgebirgscharakter tragen. Darin ist 
der Lissahora 4060 F. h. und derJawornik 3265 F. Südlich von den Bieskideu 
erhebt sich die Babia-Gura oder Margura oder Arwaer-Gruppe, deren 
Hauptrücken zwischen dem Dunajec- und Popradthale liegt. Die Babia-Gura oder 
der Weiberberg hat 5320 F. H. und der Baranio, an der Weichselquelle, 4170 F. 
Südöstlicher und dann sich nach S.W. wendend, schließt sich das bis zum 
Mijavathale reichende Weiße Gebirge oder die Mijava-Gruppe an, ein steiler, 
bis 2000 Fuß hoher Rücken, mit dem 2977 Fuß hohen Jaworina. Aus dem 
Waagthale führt darüber ins Olsathal der 1950 Fuß hohe Jablunka-Paß. 
Von diesem Gebirge nach Süden bis nach Theben an der Donau streichen 
die Kleinen Karpaten oder die Presburger Gruppe, 1400 bis 2300 
Fuß hoch. 
Außer diesem äußeren Karpateuzuge gibt es nun ein inneres Bergland, zu 
welchem man auch die kleine Gruppe der Hochkarpaten, die Central-Karpaten 
oder die Hohe Tatra rechnen kann, ein imposantes, 5 M. langes, fast isolirtes Hoch¬ 
gebirge, das der Dunajez und die Arva im N., die Waag' im S., der Poprad 
im O. und S.O. begrenzen. Es fällt nach Ungarn steil ab, dacht sich aber nach 
N. allmählich ab. Unter seinen zahlreichen hohen Gipfeln sind im W. der 7534 F.
	        
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