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Afrika.
mit gelbrothem Sande bedeckt, eine Reihe von Salzseen enthaltend und kümmer¬
liche Vegetation tragend; und südlich von diesem erhebt sich ein zweiter Gebirgs-
strich. Dieser bildet vom Westrande an den 120 M. langen hohen Atlas, des¬
sen südlicher Theil Nderen oder Teltsch d. i. Schneeberg heißt, 3 oder 40OO F.,
ja bis 10.700 F. hoch. Die niedrigen Felszüge des Südrandes sind zum Theil
unbekannt. Das südlich daran grenzende Land heißt schon Sahara, ist aber ein
bewässerter, fruchtbarer, rasenreicher Gürtel, der im Westen am breitesten ist. Dort
an der tunesischen Grenze heißt das Land Biled-ul-Dscherid d. h. Dattel¬
land, und danach ist der ganze Saum Biledulgerid genannt. In diesem Land¬
striche versiegen alle die Strome, welche vom Gebirge nach Süden hin stießen und
sich im Sande verlieren oder sich in die besonders im südöstlichen Algier so zahlreichen
Salzseen oder Schatts ergießen. Diese Salzseen und die reichen, fruchtbaren
Oasen liegen in einer großen Längsfurche von W. nach O. — Im ganzen Flach¬
lande der Berberei unterscheidet man drei Bodenarten: Tell, wo Ackerbau möglich
ist, Weide- und Dattelland, und Sahara.
§ 196. Gleichlaufend niit der Küste zwischen den Syrten gehen felsige parallele
Abfälle bis zu der Sultin-Ebene, in welcher ein Theil der Sandwüste bis zum
Mittelmeere reicht, wie das GH ari an-Gebirge und der Hamada oder der
weiße und schwarze Harudsch. Südlich davon ziehen eben solche Kämme durch
die Wüste. Die Oberfläche dieses Felsenplateaus ist hie und da fruchtbar und
cnltivirt, auf der Hamada aber wasserlos und öde; nur die Thäler sind grün von
Dattelpalmen, Feigen und Oelbäumen.
B. Das Plateau von Barka erhebt sich steil aus dem Meere bis 1500 F.
hoch, ist aber ohne Kettenbildung, und senkt sich nach Osten ganz allmählig; es ist
nackt, felsig, waldlos, nur am Nordrande wald- und quellenreich.
§ 197. III. Zwischen den hohen Theilen Afrikas breitet sich die Sahara
(richtiger das Sahara), die größte Wüste der Erde aus, bis über 180 M. breit
und 650 M. lang, i von ganz Afrika, fast 3mal so groß als das Mittelmeer,
fast 10 mal so groß als Deutschland. Die Sahara ist eine Hochebene von 12 —
1500 F. H., in ziemlich gleichmäßiger Erhebung. Sie hat am Westrande in dem
seichten Meeresboden noch eine meilenweite Fortsetzung, obwohl hier ein Dünen¬
rand, bis 400 F. hoch, aufgehäuft ist, — die höchsten Dünen, welche es gibt. Der
westliche Theil, Sahel genannt d. h. Ebene, so wie der östliche, die eigentliche
Sahara, welcher gegen Aegypten hin libysche Wüste heißt, hat breite Sand¬
strecken, 8 bis 10 Tagereisen weit, die eine ununterbrochene Sandwüste sind, im We¬
sten roth oder gelb, im Osten gewöhnlich weiß gebleicht, ohne Hügel, Steine,
Pflanzen und Wasser, in welchen die Wirbelwinde (Tornados) endlose Staubwol¬
ken aufwühlen, wahre Sandgebirge aufhäufen und wieder an andre Stellen hin¬
versetzen; obwohl die Kamele zuweilen bis an die Brust in den Sand einsinken,
führen dennoch Karawanenstraßen hindurch.
§ 198. An sehr vielen Stellen der Sahara ist der Boden nackter, dürrer
Fels, an einigen wird er von zahllosen kleinen Steinen gebildet oder besteht aus
hart gedörrtem Salzthon, ähnlich dem der Karrö, und endlich finden sich häufig
weite, geschlossene Becken, deren Boden Sand bildet und unter welchem sich salzi¬
ges Wasser findet. Randstein-Gebirge von mehr als 3000 F. Höhe und einzelne
Berge (selbst bis 6000 F. Höhe) finden sich in mehreren Gegenden der Wüste.
So liegt z. B. westlich von Fezzan der mächtige Dschebl Haggär, ein mit Mi¬
mosen- und Akazien-Wäldern bedecktes Gebirgsdreieck, mit Seiten von 125 d. M.
Länge und so hoch, daß dessen Bewohner sich in Wollenkleider und Pelze hüllen;
und südwestlich von Fezzan liegt der Berg Dogem, mit Wäldern an seinem
Fuße, vielleicht über 5000 F. hoch. Auch südöstlich von Fezzan ist das Land ganz
mit hohen und steilen Gebirgen erfüllt, zu welchen eine sieben Tagereisen breite,