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überhaupt Naturerscheinungen; Lufterscheinungen aber,
wenn sie im Dunstkreise, also in der Luft wahrgenommen
werden.
83. Letztere theilt man in luftige, wässerige,
feuvige und glänzende.
84. Zu den luftigen rechnet man die Winde, über
die das Nöthige oben gesagt worden ist.
85. Wäfferige Lufterscheinungen sind: Dünste, Nebel,
Wolken, Regen, Schnee, Graupen, Schloßen, Hagel, Thau
und Reif.
86. Von der Oberfläche der Erde (dem Lande und
Wasser), aus den Pflanzen und Thieren steigen unauf¬
hörlich Theilten auf, welche als Dämpfe und Dünste
den' Dunstkreis erfüllen. So lange die Dünste (wir sprechen
hier von den wässerigen) in der Lust aufgelößt werden,
sind sie unsichtbar und nehmen-dem Dunstkreise nichts von
seiner Durchsichtigkeit; ist aber die Luft mit einer Menge
von Dünsten überfüllt, so werden diese nicht mehr von ihr
aufgelößt und daher sichtbar. Sie schweben dann entwe¬
der nahe über der Erde als Nebel, oder in der höheren
Luft als Wolken.
87. Wenn sich die Dünste zu Tropfen vereinigen,
so fallen diese, weil sie- als solche schwerer sind, als die
Luft, als Regen auf die Erde zurück. Besteht der Re¬
gen aus ganz kleinen Tröpfchen, so heißt er Staubre¬
gen. Ein heftiger Regen, bei welchem das Wasser in
großen Tropfen herabströmt, wird Platzregen genannt.
Bei einem Wolkenbruche ergießt sich das Wasser zu¬
sammenhängend und in Masse herunter. Regnet es bloß
in einer gewissen Gegend, so ist dieß ein Strichregen;
verbreitet sich aber der Regen über eine weite Gegend
und hält er eine lange Zeit an, so nennt man ihnLand-
r egen.
88. Wenn die wässerigen Dünste der Wolken gefrie¬
ren und sich zu Flocken vereinigen, so bilden sie den S ch n e e.
Gefrieren Regentropfen und Schneeflocken, ehe sie den Erd¬
boden erreichen, zu Eis, so sehen wir den Hagel und die
Graupen. Der Thau entsteht, wenn die Dünste durch
die kältere Luft am Abend und in der Nacht niederge¬
schlagen werden und sich in Tropfen an die Körper an¬
setzen. Der Reif ist geftorner Thau.
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