Full text: Lehrbuch der Geographie

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Erster Abschnitt. 
Zwischen Weser und Ems, fließt die Iah de nach kurzem Laufe in 
den Jahdebusen. 
16. Der Rhein ist durch seine Größe, sein ausgedehntes Stromgebiet, 
seine geographische Lage, seine Bedeutung für den Verkehr, für Handel und 
Cultur, und endlich durch seine Geschichte der wichtigste, durch seine'klare 
grüne Fluth, durch den romantischen Reiz seiner sagenreichen, mit Burgen 
und Ruinen gekrönten User, durch die große Zahl volkreicher, theilweise alter, 
mit Denkmälern der Geschichte und der Knust reich geschmückten Städte, welche 
sich in seinen Fluthen spiegeln,' und endlich durch seine vortrefflichen Reben 
der schönste deutsche Strom, der durch Sagen und Lieder vielfach verherrlicht 
worden. Allein die Donau könnte ihm zur Seite gestellt werden, aber sie ge¬ 
hört nur theilweise zu Deutschland.- 
Aus den vielen kleinen Bächen und Flüßchen, welche den Rhein bilden, 
bezeichnet man gewöhnlich drei als die Quellflüsse, nämlich den Vorder-, 
Mittel- und Hrnter-Rhein, welche alle drei am Ostabhange des St. 
Gotthard ihren Ursprung haben. Man rechnet den Oberlauf des Rheins 
von der Quelle bis Mainz, den Mittellauf von Mainz bis Bonn, 
den Unterlauf (Unterrhein) von Bonn bis zur Mündung. 
Der Vorjder-Rhein, welcher als die Hauptquelle des Rheines betrach¬ 
tet wird, entfließt 6100' über dem Meere dem von einer Felsenkluft umschlos- 
seneu Toma-See am Ost-Abhange des St. Gotthard; der so genannte Mit¬ 
tel-Rhein (Rhein von Medels), welcher aus vier kleinen Seen der Süd¬ 
ostecke des St. Gotthard herabstürzt, vereinigt sich mit dem Hauptarme bei 
Disentis, der stärkere Hinter-Rh ein, welcher den Gletschern der östlichen 
Adular-Alpen entfließt, bei Reichenau. Der Rhein fließt nun nach R. in 
den Bodensee, verläßt denselben im W. und behält im Wesentlichen eine west¬ 
liche Richtung bis Basel, wo er sich nach R. wendet bis Mainz. In seinem 
Mittelläufe bis Bonn und ebenfalls im größern Theile seines Unterlaufes 
hat der Rhein eine nordwestliche, während der letzten 30 M. fast eine west¬ 
liche Richtung. In dieser letzten Periode seines Laufes beginnt auch der 
Rhein, sich in mehre Arme zu spalten und sein Gebiet mit dem anderer 
Flüsse zn vereinigen. 
Die größten Nebenflüsse des Rheines sind 
in seinem Oberlaufe links die Aar mit Neuß und Limmat, rechts der 
Neckar und der Main, 
in seinem Mittelläufe links die Nahe, die Mosel und die Aar, rechts 
die Lahn, 
in seinem Unterlaufe rechts die Sieg, Wupper, Ruhr und Lippe. Links 
ist im Unterlaufe kein bedeutender Zufluß zu nennen, wenn man nicht die 
Maas als solchen ansehen will. 
Es folge nun eine genauere Beschreibung der einzelnen Abtheilungen 
des Rheins mit seinen Haupt- uub Nebenflüssen.
	        
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