228 Natürliche Ge ograpyre.
Aequator von W. nach O., und die Anzahl der, meist kleinen,
in Gruppen getheilten Inseln ist außerordentlich groß. Die
wichtigsten derselben sind folgende:
1. Nencaledonien, zwischen Loniskade und Neuseeland, die
größte unter allen, mit einer Bergkette und wenig Produktivität. Sie
hat dunkelbraune Einwohner mit eigener Sprache, welche in bienen¬
korbähnlichen Hutten wohnen. Mehrere Inseln in der Nähe.
2. Die neuen Hebriden, auch Archipel des heiligen Geist-
Landes, nordöstlich von Caledonien, bestehen aus 12 größer» und
vielen kleinen Inseln, fruchtbar, mit Hügeln und Waldungen, haben
schwarzbraune Einwohner, die fast ganz unbekleidet gehen und sich tä-
towiren. Die größten dieser Inseln sind: — das heilige Geist-
Land; — Mallicolo; — Tan na, mit einem Vulkane. Die
Banksinseln bestehen im Nordosten aus einer Gruppe von 17 Inseln.
3. Königin Lharlotten-Inseln, nördlich von vorigen, sind
klein. Ihre Einwohner haben Dörfer und Gärten. Die EgmonlS-
rnsel, auch Santa (sruz genannt, ist die größte. In der Nähe
nördlich liegt die Gruppe der Duffsinseln, worunter die Insel
Banicoro.
4. Die freundschaftlichen Inseln, östlich von den neuen
Hebriden, über 100 an der gaíjí, sind meist unbewohnbar und von
Korallenriffen eingeschlossen. Die größer» haben Einwohner von hell¬
brauner Farbe und von guter sanfter Gemüthsart. Sie haben mehr
Cultur, als die meisten Südseeinsulaner und sind kunstreich. Die
größte ist Tonga. Zwischen diesen und den neuen Hebriden liegen
die Fidschi-Inseln, welche aber wenig bekannt sind. Südlich von
den freundschaftlichen Inseln liegt die Inselgruppe Aermandek, wor¬
unter Aaoul die größeste ist.
5. Die Schiffer- oder Navigations-Inseln, 10 — 11 an
Zahl, nordöstlich von den freundschaftlichen Inseln, sehr fruchtbar und
außerordentlich bevölkert, haben wilde Einwohner, welche Knnstfleiß
und ziemlich gut gebaute Häuser besitzen. Die acht Aoggeweins-
Inseln, nordöstlich, und drei Harveys-Inseln sind mit Korallen¬
riffen umgeben, und die Schifffahrt hier gefährlich.
6. Die Gesellschafts- oder Societats-Inseln, östlich von
den vorigen: es sind darunter 11 größere Inseln mit sanften, gutmü¬
thigen Einwohnern, welche Feldbau treiben, viel Kunstfleiß besitzen und
mancherlei Geräthe, Waffen und Zeuge verfertigen.
Die größte, T>taheiti oder Taiti, hat L000 Einw. Nur durch
einen Kanal ist die Insel Eimeo davon getrennt. Die Civilisation
ist hier schon weit gediehen. Die Einwohner sind Christen. Einige
1000 Einw. können lesen und schreiben, und man findet hier viele eu¬
ropäische Produkte- aus dem Pflanzen- und Thierreich. Eine Berg-
spitze ist 9500 Fuß hoch. — Auf einer diefer Inseln, welche vulkani¬
schen Ursprungs sind, ist eine kleine europäische Kolonie.
7. Die niedrigen Inseln, östlich von letzter», sind wegen häu¬
figer Ueberschwemmungen des hier sehr stürmischen Meeres größten-