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Afrika. 
Die Eingeborenen wachsen früh heran. Die Männer heira- 
then mit dem 14ten, die Mädchen mit dem lOten Jahre. Die 
Männer sind meist ohne Arbeit; diese, wenigstens die beschwer¬ 
lichste, überlassen sie den Frauen, die daher früh altern. Man 
sieht die armen Weiber ihre Kinder immer auf dem Rücken herum 
schleppen, während sie die schwerste Arbeit verrichten. Der Got¬ 
tesdienst besteht in nichts als dem Vorlesen eines Abschnitts aus 
dem neuen Testament und aus dem Genuß des Abendmahls. 
Aber so wenig sie auch den Sinn des Christenthums begreifen, 
weil es ihnen an allem religiösen Unterrichte fehlt, so beobachten 
sie doch die Gebräuche sehr streng, fasten viel, sagen lange Ge¬ 
bete am Rosenkränze her, rufen die Heiligen an, bekreuzigen 
sich, u. s. w. Das Land hat keinen allgemeinen König mehr, 
sondern steht unter mehreren Fürsten, die ganz despotisch regie¬ 
ren. Die Städte sind nicht bedeutend, und darum wollen wir 
keine nennen. 
Ein sehr räuberisches Volk, die Gallas, schwarze Menschen 
mit langen Haaren (also keine Neger) wohnt südlich von Ha- 
besch, und ist ein unversöhnlicher Feind der Abcssynier. Mehrere 
Provinzen des Landes sind bereits von diesen Gallas besetzt. 
Ein Europäer hat sich noch nicht in ihre Mitte gewagt. 
Die Küste Ad e t 
Dies ist der Theil der Ostküste Afrika's, der sich ungefähr 
von der Meerenge Bab-el-Mandeb bis zum Vorgebirge 
Guardafui hinzieht, ein fast ganz unbekanntes Land. Es 
wird jetzt das Land der Somaulis genannt, und soll sehr 
sandig, öde und wüst seyn. Die Somaulis sind weder Neger 
noch Araber. Sie haben wie jene zwar sehr dunkle Haut, wolli¬ 
ges Haar und herrliche weiße Zähne, aber keine platten Nasen 
und einen schönen Wuchs. Wild sollen sie nicht seyn, und hat 
sich ein Europäer einmal die Freundschaft eines Häuptlings er¬ 
worben, so kann er sicher durchs ganze Land reisen. Myrrhen, 
Zimmt und Weihrauch soll hier viel wachsen.
	        
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