Canada. 
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und die Thranbrühe schöpfen sie mit Muschelschaalen aus. Sie 
sind schön und lang gewachsen, haben regelmäßige Zuge, und 
lange, schwarze Haare. Die Barte werden ausgerupft. Der 
Hauptschmuck besteht im Bemalen des Gesichts und Körpers. 
Die Weiber sind sanft und sittsam, schmücken zuweilen ihre 
Wangen roth und ihre Augenbraunen schwarz, und behängen 
sich mit Ringen und Glasperlen, Messing ünd Muscheln. Die 
Männer stecken durch den Nasenknorpel einen hölzernen polirtcn 
Stock von 8" Länge. Alle sind treffliche Schiffer. 
Der Hauptpunkt an der Küste ist die große Insel Quadra 
Vancouver, an der eine große Bai liegt, der Nutkasund. 
Hier pflegen die europäischen Schiffe, welche die Westküste von 
Nord-Amerika besuchen, vor Anker zu gehen. 
9. Canada. 
So heißt das Land, das, im Osten Nordamerika's, gleich 
nördlich von den 5 großen Seen und dem Lorenzostrom liegt. 
Cs gehört den Engländern, und wird in Obercanada 
(westlich) und Untercanada (östlich) eingetheilt. Nördlich von 
Canada liegen Neu-Wales und Labrador. 
1. Untercanada oder Quebeck. 
Ueberall wechseln hier Berge, Felsen, Hügel, Thäter und 
kleine Ebenen mit einander ab, und geben dem Lande ein höchst 
romantisches Ansehen. Die Seele des Landes ist der Lorenzo- 
strom, um den sich alles zusammendrängt, wie um den Nil in 
Aegypten. Er ist breit, zum Theil so, daß man kaum das jen¬ 
seitige Ufer absehen kann, und so reißend, daß die Schiffe pfeil¬ 
schnell hinabschwimmen, aber fast ein Sturm dazu gehört, um 
sie stromaufwärts zu führen. Er läuft aus den 5 großen Seen 
ab, und fällt in einen großen Meerbusen, die Lorenzobai. 
Die 5 Seen nehmen einen Flächenraum ein, der ungefähr dem 
3ten Theil von Deutschland gleich kommt. Sie heißen von We¬ 
sten nach Osten: I. der obere See; 2 der Michigan (Mit- 
schigan?); 3. der Huron ensee; 4. der Eric; 5. der Onta¬ 
rio. Zwischen den beiden letzten ist der größte Wafferfall der 
Erde, der Niagara. Ein Gebirge setzt hier quer durch, und 
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