Türkisches Reich.
iLO
oder Nossnyryten (Nosairen, Nazaren er; in den
gebirgigen Gegenden des Paschalik Haleb, tlrsprünglich Ara¬
ber, in 13— 20 Stammen, stehen unter eignen Oberhäup¬
tern, Mokkadamim, die zwar den Paschas jährlichen Tribut
bezahlen, aber sonst unabhängig sind, und mit gutem Erfolg
Ackerbau treiben), Maroniten (unter eignen Fürsten oder
Scheiks, ,'üie dem Pascha von Tripolis Tribut bezahlen,
und starken Ackerbau treiben ; 106,000 Köpfe stark, theils
ausschließlich in dem Distrikt Kesrugn in dem Libanon,
theils im Ajalik Tschubbet Becherre zerstreut lebend), Zigeu¬
ner oder Dschinganen, (Tschingonen; in Zelte»
oder Hölen, zwischen den Arabern, aber abgesondert in
Horden von Zo — 200 Köpfen, in der Gegend von Haleb
herumstreifend) :c. — Die Türken leben noch immer in den
Verhältnissen der Eroberer; sie verachten und mißhandeln
alle Nichttürken, und machen daher Fortschritte im bürger¬
lichen Leben und in Kenntnissen aller Art ihnen und sich
selbst unmöglich. Unterschied der Stände kennt man
in der Türkei nicht; Bürgerabtheilungen sind: 1)
Sherifs oder-Emirs, Abkömmlinge von Muhameds Stamme,
auch die privilegirten Familien Damat und DunirSade;
2) Minister und andre Staatsbeamte;z) Stadteinwohner,
Bürger und muhamedanifche Privatpersonen ohne öffentliches
Amt; 4) Pöbel, Sklaven, steuerbare Unterthanen, die Kopf¬
geld, Charadsch, zahlen; 5) die durch Baralten (Freiheits¬
briefe der Gesandten, Consuln rtt) begünstigten Schuhein¬
wohner,
H a u p t sp ra ch en sind : 1) die tü rki sch e und tata¬
rische, die von den Osmanen, Tatarn und Puruks (Nach¬
kommen turkoma.nnischer Kolonisten in Mazedonien) gespro¬
chen werden; 2) arabische bei den Arabern und Drusen;
auch Hoff, Kirchen - und gelehrte Sprache; 3) n eu g riech i-
sche, oder Aomaik, in 50 Dialekten, zum Unterschied
von dem Hellenik, der altgrichischen Sprache; 4) slavi¬
sche in verschiedenen Dialekten geredet von Serviern, Rat¬
zen, Bosniern, Kroaten, Bulgaren; 5) armenische; 6)
wlachische, Tochter der lateinischen Sprache; 7) arnau-
tifche und albanesische, eine Mischung der slavischen
und griechischen Sprache; 3) j ü d i sch e, d. i. Hebräisch mit
spanischen und italienischen Wörtern; 9) persische mit
dem Dialekt der kurdischen; 10) syrische nur in s
Orten, Mara und Malüla, mit den syrischen Mundarten,
der uabathäifchen bei den Nestorianern und der merrdaischen
bei den Zoh«nneschristen.