ZI 3 Asien.
Südfrüchte, Rhabarber, Wurmsamen, Obst (Aepfel, Birnen,-
Pfirschen, wenig Holz rc.; Gold aus Bergwerken und Flüs¬
sen, Silber, Quecksilber, Eisen, Kupfer, Blei, Schwefel,
Quell- und Steinsalz, Galmei, Edelsteine, Tinkal (roher
Borax), Zinnober, Arsenik, Marmor, Mineralwasser rc.
Die Einwohnerzahl soll 12 Millionen betragen (1730:
ZZ Mill.). Sie bilden eine starke, mannhafte, muthige
Menschenrasse, nicht so dunkel gefärbt, als ihre Nachbarn,
die Indier. Die Butaner sind stärker und größer, als die
auf den höhern Gebirgen wohnenden Tibetaner, die kleiner
und weißer sind, als jene. Man unterscheidet in der Sprache
zwei Schristgattungen, Utschen, die heil. Schrift, die mit
der Sanskritsprache Ähnlichkeit hat, und Umin, die gewöhn¬
liche Vvlksschrift. Doch spricht man auch chinesisch und ver¬
schiedene tatarische Dialekte. Die Landesreligion ist
die lamaische (sclsigemunische oder, budhistischeh, die in ganz
Ostasien bis zur Insel Ceylon mit zahlreicher Klerisei und
vielen Klöstern über 100 Mill. Bekenner und viele Ähnlich¬
keit mit der katholischen Religion hat; sie hat z. B. eine
Dreieinigkeit, Hölle und Teufel, eine letzte Oelung, das
Fegfeuer, die Einsegnung der Ehe, die Seelmessen, das
Weihwasser, den Rosenkranz rc. Der Shaka (Fo der Chi¬
nesen, Laca oder Budda der Indier, Gaudma der Bir¬
manen) ist der Hauptgegenstand des Lamaismus, ein Halb¬
gott, von einer Jungfrau 1027 vor Chr. in Kaschmir ge¬
boren. Oberhäupter derselben sind der Dalai-Lama (in
Tibet Lama Erembutscher genannt) d. h. sehr großer
Lama, d. i. Mutter der Seelen, dessen Seele noch dieselbe
ist, die den Stifter der Religion, Fo oder Schigemuny,
belebte (sichtbarer Stellvertreter der Gottheit Burchan) und
der Tisch u - (Baitschan-) Bogdy-Lama, deren See¬
len mit dem Absterben ihrer Körper in andern mensch¬
lichen Körpern sich niederlassen sollen. Dieser vermeinten
Unsterblichkeit wegen heißen sie auch Lama-Konku,^ d. i.
ewige Väter. Außer ihnen erkennt die lamaische Kirche ?
Kutuchten als Oberhäupter ihres Glaubens. Selbst der
chinesische Kaiser ist ein Kutuchtu oder menschliche Gottheit
vom zweiten Range wach dem Dalai Lama. Unter den
Nonnenklöstern ist das berühmteste auf der Insel Palte im
See Iandro, wo eine wiedergeborene Priesterin, La m i sfa^
göttlich verehrt wird. Vielmännerei ist in Tihet ganz
gewöhnlich, so daß eine Frau, wenn sie einen Bruder hei-
rathet) auch die Frau seiner übrigen Brüder wird. Die
wissenschaftliche Bildung ist sehr verschieden; man