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(§. 28), zu jeder andern Zeit aber in der nördl. Halbk. — der Mittagshöhe 
Während der Nachtgleichen + der Abweichung der Sonne in derselben, aber — 
der Abweichung, wenn die Sonne in der entgegengesetzten Halbk. abweicht, 
und analog in der südl. Halbk. 
Leicht findet man daraus die Entfernung der Sonne vom Zenith, wenn man 
die Mittagshöhe von 90 subtrahirt. Kürzer findet man den Abstand der Sonne vom 
Scheitel, wenn man, steht die Sonne in derselben Halbk., die Abweichung von der 
gcogr. Breite (Polhöhe) subtrahirt, steht sie in der entgegengesetzten, dazu addirt. 
Mitternachtstiefeist der Winkel, den die Sonne mit dem Horizont, jedoch 
unter demselben, bei ihrer untern Culmination bildet; sie ist zur Zeit der Nacht¬ 
gleichen — der Äquatorhöhe, in der nördl. Halbk. im Sommer — Äquator¬ 
höhe — Declination der Sonne, im Winter — Äquatorhöhe + Declination, 
umgekehrt in der südl. Halbk. Wenn bei Berechnung der Mittagshöhe der 
Sonne für einen Ort innerhalb der Wendekr. durch Addition der Abweichung 
die Summe größer als 90" wird, so muß der Ueberschuß von 90 subtrahirt 
werden. Dieser Fall tritt ein, sobald die Sonne senkrecht über dem Orte steht 
und dauert so lange, bis dieses zum zweitenmale in demselben Jahre der Fall 
ist und so lange steht die Sonne Mittags nördl. vom Äquator im N, südl. 
vom Äquator im 8. 
8. 49. Nutation. 
Nutation (von Bradley entdeckt) ist die durch die Anziehung der Sonne 
und des Mondes bewirkte Schwankung der Erdare. Wäre die Erde eine 
Kugel, so würden alle Anziehungskräfte sich auf eine Anziehung des Mittel¬ 
punkts reduciren. Aber in Folge der größern Massenanhäufung über dem 
Äquator und da Sonne und Mond nicht in der Ebene des Äquators stehen, so 
ergibt sich je nach ihrer verschiedenen Stellung eine größere oder geringere Än- 
ziehung auf einzelne Theile, durch welche die Lage der Erdare periodischen 
Schwankungen unterliegt und die Präcession (§. 46) bewirkt wird. 
Zweites Kapitel. 
Erleuchtung der Erde durch die Sonne. 
§. 50. Tag und Nacht, Beleuchtungskreis, Lichtstärke. 
Die Erde hat kein eignes Licht, empfängt es vielmehr von der Sonne, 
welche die einzige Lichtquelle unseres Planetensystems ist. Weil aber die Erde 
eine dichte, undurchsichtige Kugel ist, so kann die Sonne je nur die Hälfte der- 
selben beleuchten. Da jedoch die Sonne bedeutend größer ist als die Erde, so 
bestrahlt sie etwas mehr als die halbe Oberfläche; die Zone, welche noch über 
die Hälfte bestrahlt wird, hat eine mittlere Breite von etwa ^/.2 M. ohne und 
10 M. mit Berücksichtigung der Strahlenbrechung (§. 188). Die der Sonne 
zugekehrte Halbk. ist also beleuchtet (Tagseile), hat ihren natürlichen Tag, 
während die andre dunkel ist (Nachtseite). Die Grenze zwischen beiden ist 
der Beleuchtungskreis, ein größter Kreis, über dessen Mittelpunkt die 
Sonne senkrecht steht und der in der Hauptrichtung von N nach 8 um die 
Erde geht und in Folge der Rotation seine Lage in jedem Augenblicke ver¬ 
ändert. Es rückt also der Beleuchtungskreis in je 24 St. stetig rings um die 
Erde.