12 Einleitung. 
Jahrs mit ihrer Nordhalfte, in der Andern mit ihrer Südhalste mehr 
gegen die Sonne wendet, so wird ein immer größerer Theil der einen 
Halbkugel von den Sonnenstrahlen beschienen; daher sind die Tage der 
Nordhälfte im Sommer langer als in der heißen Zone und nehmen an 
Lange zu je naher man dem Pole kommt, so daß der längste Tag unter 
ko Grad Breite = i5 Stunden, unter 5o Gr. ^ i6 St., unter 60 
Gr. t= 19 @t. hat und unter dem Polarkreise selbst am 21 Jun. die Sonne 
gar nicht untergeht. Alle Erscheinungen der Iahrszeiten und der Tages¬ 
länge sind in der nördlichen und südlichen Zone entgegengesetzt. Die 
eine hat Sommer, wenn die andere Winter, die eine Frühling, wenn 
die andere Herbst, die eine lange Tage, wenn die andere kurze Tage 
hat; denn in demselben Verhältniß wie im Sommer die Tage zunehmen, 
verlängern sich im Winter auch die Nachte, so daß unter dem Polar¬ 
kreise am 21. Dec. die Sonne auch gar nicht aufgeht. Die Bewohner 
der gemäßigten Zonen sind, besonders in der nördlichen, hellfarbig. Ge- 
traide und Obst ist vorzüglich der nördl. gemäßigten Zone eigen. — 
Die kalren Zonen haben eigentlich beständigen Winter, Sommerwarme 
nur einige Wochen im Julius. Ackerbau ist hier gar nicht mehr mög¬ 
lich; Holz findet sich nur als niedriges Weiden- und Birkengesträuch 
noch in wenigen Gegenden, selbst der Mensch ist kleiner als in den an- 
Zonen; von Thieren findet sich nur das Rennthier, der Hund und einige 
wilde Thiere, Eisbären und sogenannte Pelzthiere; an den Seeknstcn 
dagegen viele Seehunde und Seevögel. Die längsten Tage dauern hier 
Wochen und Monate lang; dagegen geht auch im Winter eben so lange die 
Sonne nicht auf; einen großes Theil dieser Zeit jedoch ist nicht völlige 
Dunkelheit, sondern von dem Aufgange und nach dem Untergange der Sonne 
ist lange Dämmerung. Bemerkenswerth ist es übrigens, daß es in der 
südlich gemäßigten und kalten Zone viel kälter ist, als in der nördli¬ 
chen, die auch weit mehr Land enthält, als jene. 
§. 12. Der Durchmesser der Erde unter dem Aequator ist 1722 
geographische oder deutsche Meilen; die Erdachse dagegen, oder der Durch¬ 
messer der Erde zwischen den Polen, ist nur 1716 Meilen lang. Der 
Umfang der Erdkugel am Aequator ist 6*100 M. Diesen theilt man, 
wie jeden Kreis in der Mathematik, in 36o Grade. Jeder dieser Grade 
ist also »5 M. lang. Eine geographische M. enthalt 22,805 Französische 
oder 23,601 Rheinländische Fuß. Weit kleiner sind die meisten anderen 
Meilenmaaße; so gehen ;. B. auf i5 geographische M. 69 Englische, 
60 Italienische, 10*1 Russische (Werste), 25 Französische (Lieues), 
20 Seemeilen. Die jetzige hannoversche Meile ist der geographischen 
gleich, die alten Ralenlierger waren viel größer. Die ganze Ober- < 
fläche der Erde enthält 9,200,000 Q. M. oder Räume, deren jeder eine 
M. lang und breit ist. 
§. 13. Die Qberfläche der Erde besteht theilsaus Land, theils aus Wasser. 
Das feste Land begreift etwas über 2z Millionen Quadratmeilen, und
	        
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