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§. 12. Größe der Erde. §. 13. Gewässer. 
das Wasser fast 7 Mill. Das große Master, was alle Lander der Erde 
umfließt, heißt das Weltmeer oder der Ozean. Das Meer ist weit tie¬ 
fer, als die Flüsse, aber nicht allethalben gleich tief. An den Ufern ist 
es oft fo flach, daß man hineinwaten kann; allein die Tiefe nimmt im¬ 
mermehr zu, so daß man in einigen Gegenden noch nicht hat an den 
Grund kommen können; an gewissen Stellen mag es gegen 10,000 F. 
tief sein. Der Boden des Meeres, den man bei ruhigem Wetter oft 
deutlich sehen kann, sieht aus wie das feste Land. Cs giebt dort Berge, 
die oft über die Oberfläche des Meeres hervorragen, Thaler, Quellen, 
und eine Menge Muscheln und andere Schaalthiere; die kostbaren Per¬ 
len und schönen Korallen werden ja tief aus dem Meere geholt. Das 
Meer strömt nicht, wie ein Fluß immer nach einer Gegend hin, aber 
es hat doch gewisse regelmäßige Bewegungen, z. B. die Ebbe und 
Fluch. Man bemerkt nämlich an dem Rande des Meeres ein abwech¬ 
selndes Steigen und Fallen des Wassers, und zwar so regelmäßig, daß 
man diese Veränderungen auf die Minute vorherbestimmen kann. Das 
steigende Wasser heißt die Flurh, das fallende die Ebbe. Jede dieser 
beiden Erscheinungen dauert etwas über 6 Stunden, so daß in 24 
Stunden und 48 Min. zweimal Ebbe und Fluth eintritt. Seit dem 
vorigen Jahrhunderte hat man erst bemerkt, daß diese regelmäßigen Be¬ 
wegungen mit dem Laufe des Mondes zusammenhangen. Der Mond 
zieht nämljch da, wo er gerade im Meridian, d. h. in senkrechter Linie 
über einer Gegend steht, das Wasser des Meeres zusammen, und dadurch 
entsteht das Sinken derselben an den Küsten; strömt das Wasser dann 
wieder zurück, so steigt es auch wieder an den Küsten. Meere, die fast 
ganz von Ländern eingeschlossen sind, z. B. die Ostsee und das Adriati¬ 
sche Meer, haben gar keine, andere, wie das Mittelmeer, sehr geringe 
Ebbe und Fluth; dagegen steigt das Wasser in den offenen Meeren an 
einigen Küsten 25 F. höher, als es zur Zeit der Ebbe ist. Auch der 
Stand der Sonne, so wie die Lichtgestalt des Mondes und Winde ha¬ 
ben vielen Einfluß auf diese merkwürdige Erscheinung. Daher war z.B. 
die Fluth am 3Febr. 1826 an denNordseeküsien so stark und verwüstend, 
weil sie zur Vollmondszeit und bei heftigem Nvpdwestwinde eintrat. 
Schnell eintretende Fluthen nennt man Springfluchen. Regel¬ 
mäßig ist ferner die Bewegung des Meeres in einigen Gegenden, 
wo das Wasser, wie in einem Flusse, nach einer Richtung fortströmt. 
Solche Stellen nennt man Strömungen des Meers, die oft mehrere 
hundert Meilen sich erstrecken. Die Ursachen derselben sind in einigen 
Gegenden die unaufhörliche Bewegung der Erde, in anderen die regel¬ 
mäßigen Winde, auch wohl große Ströme, die sich oft mit solcher Macht 
ins Meer stürzen, daß sie noch meilenweit fortfließen, ehe sich ihr Was¬ 
ser ganz mit dem Meerwasser verbindet. Eine dritte regelmäßige Be¬ 
wegung der Meerwassers ist der Strudel, d. h. eine kreisförmige Be¬ 
wegung, die oft kleinen Schiffen gefährlich ist, weil sie Alles was ihr zu
	        
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