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§. iZ. Gewässer. 
flüssige Wasser einer Gegend abzuleiten. Da solche Kanäle gewöhnlich 
über Anhöhen geleitet werden müssen, so sind sie in der Regel mit 
Schleusen versehen, die sowohl den gänzlichen Abfluß des Wassers nach 
einer Seite hin verhüten, als auch das Hinauf, und Hinabfahren der 
Schiffe über solche Höhen erst möglich machen. — Sandbank, ein 
lockerer Sandhügcl im Meere, auf welche die Schiffe bisweilen 
vom Winde getrieben werden, oder worauf sie, wie man dies zu 
nennen pflegt, stranden und zertrümmert werden. — Eine Klippe 
ist ein Felsen im Meere, der oft über die Oberflache hervorragt. Wird 
ein Schiff gegen eine solche Klippe getrieben, so wird es gewöhn, 
lich stark beschädigt, so daß es meistentheils hernach ganz untergeht. 
Man nennt dies: scheitern. Es giebt Klippen und Sandbänke im 
offenen Meere; am meisten an den Küsten, daher ist die Schifffahrt in 
eingeschlossenen Meeren und zwischen Inseln viel gefährlicher als auf 
dem weiten Ozeane. — Dünen sind Sandhügel, welche Wind undMeeres- 
wellen am flachen Ufer (Strand) zu oft mehr als ivoF.Höhe zusammen¬ 
getrieben haben.— Ein Hafen ist eineBucht des Meeres, die durchs feste 
Land so eingeschlossen ist, daß in derselben Schiffe gegen Stürme gesichert 
sind und dieWaaren bequem aus und eingeladen werden können. Gewöhn¬ 
lich hat die Natur schon solche Hafen hin und wieder gemacht, und sie 
brauchen bloß durch Kunst verbessert zu werden; wo dies nicht gesche¬ 
hen ist, werden sie mit vielen Kosten ausgegraben und durch große 
Damme gegen die Meercswellen und Stürme gesichert. Um die Kosten, 
die die Erbauung oder Einrichtung und Erhaltung des Hafens erfordert, 
aufzubringen, müssen gewisse Abgaben bezahlt werden, die man Hafen¬ 
geld nennt. Häfen, in denen die Waaren keinen Zoll und Eingangs¬ 
steuern entrichten, heißen Freihäfen. Wo Klippen und Sandbänke die 
Einfahrt in einen Hafen gefährlich machen, da läßt man zum Wahr¬ 
zeichen Tonnen mit langen eisernen Ketten, die auf dem Grunde mit 
großen Steinen befestigt sind, auf dem Wasser schwimmen, um den 
Schiffern den Weg zu bezeichnen, auf welchem sie sicher in den Hafen 
einlaufen können. Zu demselben Zwecke werden in jedem Seehafen 
Seeleute gehalten, die man Loorsen nennt, denen jede gefährliche 
Stelle der See in der Gegend des Hafens bekannt ist und die mit klei¬ 
nen Fahrzeugen den großen Schiffen entgegenfahren und sie durch Klip¬ 
pen und Sandbänke sicher in den Hafen bringen. An manchenOrten hat 
man auch die für Seefahrer wohlthätige Einrichtung getroffen, daß man 
auf hohen am Ufer oder auf Inseln, Klippen und Sandbänken erbaueten 
Thürmen, die man Leuchrrhürme nennt, zur Nachtzeit in großen La¬ 
ternen eine Menge Lampen anzündet, oder ein großes Feuer unter 
hält, welches die Schiffer aus der Ferne sehen und sich darnach richten 
können. 
S* i5. Der sichtbare Ursprung aller Gewässer sind Quellen. Es 
giebt kalte, warme, heiße und kochendeOuellen; andere die im Sommer kalt,
	        
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